Sippie Formsma (48) und ihr Mann Erwin Toet (51) bewohnen mit ihren Kindern Kasper (14) und Nynke (11) ein Reihenhaus aus der Mitte des letzten Jahrhunderts – keine vier Kilometer vom Stadtzentrum Den Haags entfernt. Das Haus befindet sich in einer ruhigen Nebenstrasse. Das Viertel hat beinahe dörflichen Charakter. Die Nachbarschaft versammelt sich oft zu Strassenfesten.
Sippie arbeitet als Beraterin im Gesundheitsministerium. Erwin ist Bilanzbuchhalter in einem Treuhandunternehmen. Das Paar lernte sich 2004 auf einer Reise in Patagonien kennen. Seit acht Jahren sind sie verheiratet, Sohn Kasper geht in die Sekundarschule und trägt einmal wöchentlich Zeitungen aus. Tochter Nynke besucht die Primarschule und spielt in ihrer Freizeit Hockey in einem Verein.
Finanzielle Situation
Verdienst der Eltern pro Monat: 9000 Franken brutto
Kosten fürs Wohnen pro Monat: 835 Franken für die Hypothek, 700 Franken Nebenkosten
Kosten für die Krankenversicherung pro Monat: 500 Franken
Steuern pro Jahr: 20 080 Franken
Sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden?
Sippie: Sehr. Unser Haus ist gross genug für uns vier – und wir sind froh, dass wir einen Garten haben. Wir wohnen in einer tollen Nachbarschaft. Es ist wie ein kleines Dorf – aber in 15 Minuten ist man mit dem Velo in Den Haag. So geniessen wir auch die Vorteile der Grossstadt.
Was gibt es heute zum Abendessen?
Sippie: Vegetarische Lasagne und Salat.
Wie viel Zeit brauchen Sie zur Arbeit?
Sippie: 15 Minuten mit dem Velo.
Erwin: Ich benötige mit dem Velo nur zirka 10 Minuten.
Wie lange arbeiten Sie?
Sippie: Ich arbeite täglich 8,5 Stunden und habe einen Nachmittag pro Woche frei.
Erwin: Ich bin 40 bis 50 Stunden pro Woche im Büro.
Wo verbrachten Sie Ihre letzten Ferien?
Erwin: Wir sind im Sommer mit der Fähre nach Island gefahren und machten einen Zwischenstopp auf den Färöer-Inseln.
Sparen Sie Geld?
Sippie: Wir legen für die Ausbildung der Kinder und die Altersvorsorge Geld zurück.
Welche Transportmittel benützen Sie?
Erwin: Meistens das Velo oder das Auto.
Sippie: Ich nehme manchmal den Zug, wenn ich Meetings in Utrecht habe.
Wie spüren Sie die Folgen der Inflation?
Erwin: Alles wird teurer, vor allem Lebensmittel. Das bereitet mir Sorgen.
Sippie: Wir versuchen, weniger Strom und Gas zu verbrauchen.
Was war für Sie das prägendste Erlebnis in den vergangenen zwei Jahren?
Sippie: Die Coronapandemie. Mir wurde bewusst, was für ein schönes Leben wir haben. Und ich habe gelernt, mehr im Jetzt zu leben. Arbeit ist nicht mehr zentral, die Familie ist wichtiger.