In vielen Haushalten schlummern Dia-Sammlungen. Doch selbst bei der besten Lagerung in dunklen, kühlen Räumen tauchen mit den Jahren Alterserscheinungen auf: Die Dias verblassen und bekommen Farbstiche. Deshalb sollte man die Dias rechtzeitig digitalisieren – also scannen und als Bilddatei auf dem Computer speichern.
saldo testete die acht bekanntesten Firmen, die eine Digitalisierung von Dias anbieten, und schickte je sechs Dias zum Einscannen ein. Ein paar Firmen offerieren unterschiedliche Scan-Varianten. Gegen einen Zuschlag werden zum Beispiel Farben bearbeitet. saldo wählte jeweils die günstigste Variante. Eine Jury aus fünf Fotografen beurteilte die Resultate.
Mühe mit grossen Lichtunterschieden
Die Dias wurden so ausgewählt, dass verschiedene wesentliche Bildaspekte geprüft werden konnten. Zum Beispiel waren Sujets mit starken Helligkeitsunterschieden dabei. Denn Dias verfügen über einen deutlich grösseren Kontrastumfang als Papierfotos. Das heisst: Auf Dias lassen sich gleichzeitig sehr dunkle und sehr helle Bildelemente darstellen, ohne dass diese zu dunkel oder zu hell wirken. Eines der Testkriterien lautete deshalb: Wie gut scannen die Firmen Fotos mit starken Lichtdifferenzen? Hier zeigten sich teils markante Unterschiede: Die Firma Fotoexpress zum Beispiel hellte das Bild einer italienischen Gasse zu stark auf. Die dunklen Bereiche waren zwar gut sichtbar, doch das gesamte Bild wirkte flau. Im Scan von Birchermedia dagegen war die Gasse deutlich zu dunkel.
Heikel sind oft auch Hauttöne. Das Gesicht eines kleinen Mädchens wirkte bei Fuji zu gelb, bei Photobasilisk zu dunkel und bei Fotoblitz zu rot (siehe Bilder im PDF). Filmfix erzeugte die ausgewogensten Gesichtsfarben.
Auch bei Sujets mit Schnee fällt ein Farbstich schnell auf. Der eigentlich weisse Schnee wirkte bei Fotoexpress viel zu blau, bei Fotoblitz zu warm und bräunlich. Besser machten es Fotoscan24 und Fuji.
Fotoblitz mit den meisten ungenügenden Bildern
Grundsätzlich lässt sich sagen: Die gescannten Fotos unterschieden sich je nach Firma deutlich. Keiner gelangen alle Digitalisierungen optimal. Am wenigsten Ausrutscher gabs bei Fotoscan24, welche die Gesamtnote 4,6 erreichte. Danach folgen Archivscan, Birchermedia und Filmfix. Die meisten ungenügenden Bilder lieferte Fotoblitz ab.
Fotoscan24 und Archivscan bearbeiten und korrigieren bereits im Grundangebot Farbe oder Kontrast der gescannten Dias. Praktisch: Beide Firmen senden mit den bearbeiteten Fotos auch die unbearbeiteten Varianten mit. Photoshopbewanderte Kunden können so Fotos noch selbst bearbeiten. Die Preise für die Digitalisierung der Dias unterscheiden sich deutlich. Am meisten kostet die Digitalisierung bei Fotoexpress mit Fr. 1.80 pro Dia. Will man ein ganzes Dia-Magazin mit 50 Dias einscannen lassen, zahlt man 90 Franken. Archivscan ist mit Fr. –.35 pro Dia am günstigsten. Ein ganzes Magazin kostet Fr. 17.50 – vier Mal weniger als bei Fotoexpress. Bei allen Firmen kommen noch Versandkosten dazu, sowie Aufschläge für das Umsortieren, falls die Dias nicht in Magazinen geliefert werden.