Anfang Jahr versenden die Banken Zusammenstellungen der Wertschriften in den Depots. Ein guter Zeitpunkt, um zu prüfen, ob der Mix im Depot noch der gewählten Strategie entspricht.
Auf der Basis von Leserzuschriften hat saldo ein Beispiel-Depot aus 20 Positionen zusammengestellt (siehe Tabelle). Es ist ausgewogen zusammengesetzt, um das Verlustrisiko möglichst klein zu halten. Ursprünglich investierte der Muster-Anleger je 40 Prozent seines Vermögens in Aktien und Geldwerte (Obligationen, Bargeld), den Rest in alternative Anlagen wie Immobilien und Edelmetalle.
Bei Durchsicht des aktuellen Depotauszugs zeigt sich: Die Aktienwerte machen nun 75 Prozent aus, die Geldwerte 20 Prozent und die alternativen Anlagen 5 Prozent. Grund: Die Kurse der Wertschriften entwickelten sich nicht gleichmässig, sondern unterschiedlich. So kann man das Depot wieder ins Lot bringen:
Depotleichen entsorgen
Die Aktien der Firma Alpiq sind im Musterdepot massiv eingebrochen. Häufig halten Anleger zu lange an schlecht laufenden Positionen fest. Grund: Man hofft auf eine Wende.
Tipp: Beim Kauf eines Wertpapiers den maximal geduldeten Verlust festlegen. Beispiel: Man kauft eine Aktie für 100 Franken. Fällt der Wert auf 80 Franken, beauftragt man seine Bank mit dem Verkauf. Damit lassen sich Verluste begrenzen und Depotleichen vermeiden.
Doppelspurigkeiten vermeiden
Im Indexfonds UBS SPI ETF sind Aktien von Nestlé und Novartis die Schwergewichte. Auch beim Swisscanto Equity Fund Switzerland . Der Anleger hat zusätzlich Einzelaktien von Nestlé und Novartis im Depot. Das ist wenig sinnvoll.
Tipp: Anleger sollten Doppelspurigkeiten vermeiden. Beispielsweise hier die Einzelaktien verkaufen, die guten Gewinne einstreichen und das Risiko besser streuen.
Teure Fonds verkaufen
Die Verwaltungsgebühren des Indexfonds UBS SPI ETF liegen bei günstigen 0,15 Prozent pro Jahr. Jahresgebühren über einem Prozent der angelegten Summe sind kaum zu rechtfertigen – es sei denn, ein Fondsmanager sorgt für aussergewöhnlich gute Gewinne.
Der Swisscanto Equity Fund Switzerland ist mit 1,3 Prozent teuer. Mit 1,4 Prozent ebenfalls hohe Gebühren hat der Franklin Templeton Global Bond Fund . Beim Swisscanto Bond Fund International (III) frisst die Gebühr von fast einem Prozent die Hälfte der Rendite weg.
Tipp: Anleger sollten keine teuren Fonds kaufen, und wenn man es dennoch tat, wieder verkaufen.
Klumpenrisiko vermeiden
Die Aktien der Google-Betreiberfima Alphabet machten ursprünglich vier Prozent des Werts des Aktienportfolios aus. In der Zwischenzeit ist der Kurs der Aktie explodiert. Neu beträgt ihr Anteil fast einen Drittel. Die Alphabet-Aktien sind damit zum Klumpenrisiko geworden. Ein Wertverlust würde das gesamte Depot herunterziehen.
Tipp: Klumpenrisiko vermeiden, diese Aktien verkaufen und sich über den Gewinn freuen.
Auf geografische Streuung achten
Mit dem Erlös aus verkauften Wertschriften kann man Fonds kaufen, die auf bisher nicht vertretene Firmen und Länder setzen. Untervertreten sind oft Aktien aus aufstrebenden Volkswirtschaften wie China und Indien.
Tipp: Empfehlenswert ist beispielsweise der Vanguard FTSE Emerging Markets ETF (Valor 18575472, Kosten: 0,25 Prozent). Sinnvoll ist zudem das Beimischen von Fonds mit Aktien aus dem europäischen Ausland.
Stocken Sie alternative Anlagen auf
Im Muster-Depot ist der Anteil alternativer Anlagen zu stark gesunken. Sie sollten ungefähr 20 Prozent des Anlagevermögens ausmachen.
Tipp: Alternative Anlagen, beispielsweise Schweizer Immobilien und Gold, aufstocken. Sie vermögen ein Depot zu stabilisieren.
Fazit: Wer kostengünstig und breit gefächert investiert, seinen Grundsätzen treu bleibt und den Überblick behält, gewinnt auf lange Sicht. Das Risiko lässt sich bereits mit rund 15 Positionen im gesamten Depot genügend streuen.