Computerkabel können mehr, als man vermutet. Die einen übertragen die Daten und Signale dank spezieller Technik besonders schnell. Andere sind gut gewappnet gegen Störungen. Beim Einkauf sollte man deshalb möglichst genau wissen, wofür man die Kabel braucht. Nur so erhält man das optimale Produkt für das jeweilige Gerät.
Fürs Internet: Ethernet-Kabel
Eine Internetverbindung via Kabel ist dem drahtlosen WLAN überlegen: Via Kabel ist das Signal meist stabiler, denn die Übertragungsgeschwindigkeit schwankt nicht so stark wie über die Luft. Das Kabel für die Übermittlung von Internetsignalen heisst Ethernet-Kabel. Typisch dafür ist der Stecker mit einer Lasche, die beim Einstecken einrastet. Die eine Seite des Kabels steckt man in den Router oder in das Modem, auf der anderen Seite in den Computer. Mit der Lasche muss man behutsam umgehen. Bricht sie ab, rastet der Stecker nicht mehr richtig ein. Bei der geringsten Bewegung kann dann das Internetsignal abbrechen.
Empfehlenswert ist ein Kabel, das abgeschirmt ist. Das heisst: Das Übertragungssignal wird bei diesen Produkten vor störenden anderen Signalen abgeschirmt – zum Beispiel von Stromkabeln. Sehr gut ist die Abschirmung bei Kabeln mit der Bezeichnung «S-FTP». Am besten wählt man Ethernet-Kabel der Kategorie 6 («Cat. 6.»). Das sollte auf der Packung angeschrieben sein. Damit erhält man ein Kabel, das auch für eine schnelle Internetverbindung von 10 Gigabit pro Sekunde ausreicht. Nicht nötig ist die höhere Kategorie («Cat. 7»).
Für Computer, iPads und Handys: USB-Kabel
USB-Kabel sind weit verbreitet. Externe Festplatten, Drucker, Mäuse oder Tastaturen lassen sich damit am Computer anschliessen. Verwirrend: Es gibt unterschiedliche Grössen und Formen von USB-Steckern. Zudem können USB-Kabel unterschiedlich schnell Daten übertragen. Weit verbreitet sind die breiten USB-A-Stecker. Neuere Versionen dieser Stecker haben auf der Innenseite ein blaues Plastikteil (USB 3). Sie sind deutlich schneller als der Typ USB 2 mit einem schwarzen oder weissen Plastikteil.
Wer eine externe Festplatte mit blauem USB-Stecker hat, sollte diesen in eine ebenfalls blaue USB-Buchse am Computer anstecken. Nur so lassen sich Dateien so schnell wie möglich zwischen Festplatte und Computer kopieren. Sonst dauert das Kopieren deutlich länger.
Für neuere Laptops und Android-Handys: USB-C
Bei vielen aktuellen Windows-Laptops und Apple-Macbooks findet man ausschliesslich USB-C-Buchsen. USB-C-Stecker sind deutlich kleiner als USB-A-Stecker. Die meisten Android-Smartphones haben ebenfalls eine USB-C-Buchse. Auch diese USB-Variante gibt es in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Beim Kauf sollte man auf die Bezeichnung «USB 3.2 Gen 2» oder «Superspeed» achten. Damit ist eine Übertragungsgeschwindigkeit von 10 Gigabit pro Sekunde und mehr möglich. Will man ein Gerät mit USB-A-Anschluss an einen Laptop mit USB-C-Anschluss anstecken, braucht man einen entsprechenden Adapter.
USB-C-Kabel eignen sich auch zum Aufladen von Geräten, indem man diese via Kabel und ein Netzteil an die Steckdose anschliesst. Auch das Handy kann man via Kabel am Laptop aufladen. Für Handys genügen normale USB-C-Kabel. Ein Laptop lädt sich damit jedoch sehr langsam oder gar nicht auf. Besser geeignet für Laptops ist ein USB-C-Kabel mit der Bezeichnung PD («Power Delivery»). Auch das Netzteil sollte die Bezeichnung PD aufweisen. Will man für seinen Laptop ein neues Netzteil kaufen, wählt man am besten ein Modell des Laptopherstellers. So ist sichergestellt, dass es optimal zum Laptop passt.
In iPhones oder iPads passen keine USB-C-Stecker. Es lassen sich nur spezielle Lightning-Stecker anschliessen. Sie sind ebenfalls zum Laden oder Verbinden mit Computern gedacht. Für Letzteres braucht es ein Kabel mit USB-Stecker auf der anderen Seite.
Fürs Fernsehen: HDMI-Kabel
HDMI-Kabel übertragen digitale Film- und Tonsignale in hoher Qualität. Mit ihnen kann man Blu-Ray-Player oder Computer mit dem Fernseher verbinden. HDMI-Kabel gibt es für verschiedene Geschwindigkeiten: «Standard», «High-Speed», «Premium High-Speed» und «Ultra High-Speed». Je höher die Bildauflösung ist, desto grösser sind die Anforderungen an das Kabel. Wer in üblicher Full-HD-Auflösung fernsieht, braucht nur ein Standardkabel. Will man aber Filme in besonders hoher 4K-Auflösung sehen, braucht man ein «Premium High Speed»-Kabel. Das bringt jedoch nur etwas, wenn Abspielgerät und Fernseher 4K-Signale verarbeiten können.
Gut zu wissen: Die Bildqualität ist nicht schlechter, wenn man ein preisgünstiges Kabel verwendet («K-Tipp» 14/2019). Unterschiede gibt es bei der Verarbeitung. Bei billigen Kabeln können sich die Kontakte leichter abnutzen, wenn man das Kabel häufig aus- und einsteckt. Wer das Kabel immer eingesteckt lässt, kann getrost ein günstiges kaufen. Auch das Geld für vergoldete Stecker kann man sich sparen. Die Beschichtung hat keinen Einfluss auf die Bildqualität.