Andrea Ginanneschi (44) und Maria Fantozzi (43) leben mit den Kindern Pietro (10) und Davide (5) in einer 3,5-Zimmer-Wohnung in einer kleinen Neubausiedlung in San Casciano, rund 25 Kilometer von Florenz entfernt. Die Wohnung ist rund 70 Quadratmeter gross. Ihre Eltern wuchsen in kleinen Dörfern in der Südtoscana auf. Andrea bringt morgens die Söhne in die Krippe und zur Schule, bevor er in die Altstadt von Florenz fährt. Dort ist er Mitinhaber eines Coiffeurgeschäfts. Maria kommt um 16 Uhr von ihrem Bankjob nach Hause, während Andrea oft erst um 20 Uhr von der Arbeit zurückkehrt.
Finanzielle Situation
- Haushaltseinkommen pro Monat: 7600 Franken
- Kosten fürs Wohnen pro Monat: Die Hypothek für die Wohnung beträgt 900 Franken. Dazu kommen Nebenkosten von 170 Franken.
- Kosten für die Krankenversicherung: Die medizinische Grundversorgung ist mit den Steuern abgegolten.
- Steuern pro Jahr: 44 000 Franken.
Sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden?
Maria: Ja, unser Quartier ist verkehrsberuhigt. Die Kinder können gut draussen spielen. Schön wären ein zweites Kinderzimmer sowie ein Balkon oder ein Garten.
Was gibts heute zum Abendessen?
Maria: Gebackenes Poulet mit Ofenkartoffeln.
Wie sind Sie zu Ihren Berufen gekommen?
Andrea: Schon mein Grossvater und mein Vater waren Coiffeure. Ich arbeitete ein Jahr lang bei der Finanzpolizei. Das gefiel mir aber nicht, also wurde auch ich Coiffeur.
Maria: Ich studierte Betriebswirtschaft und fand mit Glück eine Anstellung bei einer Bank.
Wie lange ist Ihr Arbeitsweg?
Maria: Rund 40 Minuten mit dem Auto.
Andrea: 20 Minuten mit dem Motorrad.
Wie lange arbeiten Sie?
Maria: Von 8 bis 16 Uhr.
Andrea: Ich arbeite in der Regel von 10 bis 19 Uhr, auch samstags.
Wo verbrachten Sie Ihre letzten Ferien?
Andrea: Wir waren zwei Wochen auf einem Bauernhof in der Südtoscana. Das Meer ist für uns ein Lebenselixier.
Sparen Sie Geld?
Maria: Wir würden gern 200 Franken pro Monat zur Seite legen für Notfälle. Das gelingt uns aber nicht immer.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Andrea: Wenn das Geld reicht, machen wir Wochenendausflüge – etwa an den Gardasee.
Wie hat Corona Ihr Leben verändert?
Andrea: Während des ersten Lockdowns blieb das Coiffeurgeschäft fünf Monate geschlossen und wir hatten keine Einnahmen mehr. Die staatlichen Ausgleichszahlungen reichten nicht. Auch diesen Frühling haben wir viel weniger Kunden als üblich. Noch immer meiden die Touristen Florenz.
Maria: Ich arbeitete oft im Homeoffice. Das war nicht einfach – vor allem, wenn die Kinder ebenfalls zu Hause bleiben mussten.