Ratlos steht der Kunde im TV-Geschäft vor den Regalen. Ein TV-Hersteller schwört auf seinen «OLED-Bildschirm», der nächste lockt mit einem «DVB-Triple-Tuner» und ein dritter mit «UHD» und dem angeblich vielseitigen «Smart TV». Doch was bedeutet das Kauderwelsch? Nachfolgend lesen Sie, was hinter den zehn wichtigsten Fachausdrücken steckt.
Bildwiederholfrequenz
Die Bildwiederholfrequenz gibt an, wie viele Bilder der Fernseher pro Sekunde zeigt. Mehr Bilder pro Sekunde sorgen für ein flüssigeres, ruckelfreies Bild. «100 Hertz» bedeuten 100 Bilder pro Sekunde. Aktuelle Fernseher funktionieren mit 50 oder 100 Hertz. Die Hersteller tricksen bei der Deklaration und geben oft Fantasiewerte wie 800 oder 1000 Hertz an. Die echte Bildwiederholfrequenz erfährt man bei solchen Geräten oft nur in Produktetests.
Tipp: 100 Hertz sind optimal bei schnellen Bewegungen wie bei Sportübertragungen. Deutlich höhere Werte sind unrealistisch. Man kann sie ignorieren.
Curved
Curved bedeutet «gebogen». Ein gebogener Bildschirm soll die Zuschauer noch tiefer ins Bild eintauchen lassen. Die Technik setzte sich nicht durch und wird immer weniger verwendet.
Tipp: Unnötig.
DVB
Mit DVB wird der Weg beschrieben, auf dem das TV-Signal auf den Fernseher kommt: via Kabel (DVB-C), via Satellitenschüssel (DVB-S) oder via Zimmerantenne (DVB-T). «Triple Tuner» verstehen alle drei Signale. Doch kaum jemand sieht zugleich via Kabel und via Satellit fern. «Triple Tuner» bringt also nichts.
Tipp: Sich auf das Signal festlegen, mit dem man fernsieht (Kabel, Satellit oder Antenne), dann das passende TV-Gerät kaufen. Den Rest kann man ignorieren. Wer eine Set-Top-Box hat, muss sich um das DVB-Signal gar nicht kümmern.
HDR
HDR steht für «High Dynamic Range». Diese Technik sorgt für einen deutlich besseren Kontrast und mehr Bilddetails. Sie findet sich meist in teureren Geräten mit OLED- oder QLED-Technik. Es gibt verschiedene Varianten (wie HDR10+ oder Dolby Vision).
Tipp: Bislang existieren kaum Filme, die HDR-Fernseher bedienen. Zudem ist unklar, welche Variante sich durchsetzt. Abwarten.
LED/OLED/QLED
Diese drei Abkürzungen bezeichnen die Technik, in der das Bild hergestellt wird. Die aktuell verkauften Fernseher sind meist mit LED-Technik ausgerüstet. Teure Geräte verwenden die Nachfolgetechnik OLED. Bei Samsung gibt es eine vergleichbare Technik namens QLED. Vorteil: Schwarze Stellen im Bild werden dunkler dargestellt. Das Bild wirkt satter. Dafür ist es etwas dunkler als bei LED.
Tipp: Wer oft bei Tageslicht fernsieht und abends nicht abdunkelt, kann auf OLED oder QLED verzichten und LED wählen. OLED- und QLED-Fernseher sind bis tausend Franken teurer als LED-Geräte.
Motionflow
Der Begriff Motionflow findet sich bei Sony-TV-Geräten. Motionflow lässt Bewegungen auf dem Bildschirm flüssiger und weicher erscheinen. Bei Philips heisst er «Digital Natural Motion», bei Samsung «Motion Rate» und bei LG «Trumotion». Der Nutzen ist umstritten. Für die einen wirkt die weiche Bewegung zu unnatürlich, die anderen finden sie angenehm.
Tipp: Kein Kaufkriterium. Die meisten TV-Geräte haben eine solche Technik eingebaut. Ob man sie braucht, ist Geschmackssache.
Smart-TV
Smart-TV-Geräte sind mit dem Internet verbunden. Am Bildschirm kann man Apps wie Youtube oder Netflix verwenden. Die App-Auswahl und -Bedienung unterscheidet sich je nach Hersteller. Achtung: Ist der Fernseher mit dem Internet verbunden, kann der Hersteller aufzeichnen, welche Sendung man sich wann ansieht.
Tipp: Geräte ohne Smart-TV gibt es kaum noch. Wer Smart-TV verwenden will, sollte vor dem Kauf das App-Angebot und die Bedienung prüfen. Braucht man kein Internet, sollte man den Internetzugang in den TV-Einstellungen deaktivieren.
UHD
UHD beschreibt die Bildauflösung. Je höher die Auflösung, desto schärfer wirkt das Bild. UHD, Ultra HD oder 4K bedeuten ungefähr dasselbe. Die Begriffe stehen für eine besonders hohe Auflösung. Es gibt noch kaum Sender oder Filme in UHD. Für das TV-Signal oder Filme auf DVD und Bluray reicht die verbreitete Full-HD-Auflösung.
Tipp: Unnötig.