Covid: Übersterblicheit hielt sich in Grenzen
Im Coronajahr 2020 starben in der Schweiz 879 Menschen pro 100 000 Einwohner – wenige mehr als in den Jahren 2000 0der 2003: Damals waren Grippe und Hitze Grund für die Häufung der Todesfälle.
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saldo 15/2022
27.09.2022
Letzte Aktualisierung:
29.09.2022
Max Fischer
Die Sterblichkeit war im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie höher als im Durchschnitt der letzten 20 Jahre – doch der Unterschied zu einigen früheren Jahren ist nicht sehr gross. Das zeigen die Zahlen des Bundesamtes für Statistik, wenn man die Zahl der Verstorbenen mit jener der Gesamtbevölkerung vergleicht.
Im Jahr 2020 starben in der Schweiz 879 Personen pro 100 000 Einwohner. Zum Vergleich: 2003 waren es 856 Personen. Damals litt d...
Die Sterblichkeit war im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie höher als im Durchschnitt der letzten 20 Jahre – doch der Unterschied zu einigen früheren Jahren ist nicht sehr gross. Das zeigen die Zahlen des Bundesamtes für Statistik, wenn man die Zahl der Verstorbenen mit jener der Gesamtbevölkerung vergleicht.
Im Jahr 2020 starben in der Schweiz 879 Personen pro 100 000 Einwohner. Zum Vergleich: 2003 waren es 856 Personen. Damals litt die Schweiz unter einer langen Hitzeperiode.
Drei Jahre zuvor lag die Quote bei 868 Verstorbenen pro 100 000 Einwohner. Der «Blick» titelte im Januar 2000: «Die halbe Schweiz liegt flach!» Ursache war eine ungewöhnlich heftige Grippeepidemie. Auch die Jahre 2001, 2002, 2005 und 2015 fallen in der Statistik mit überdurchschnittlich vielen Todesfällen auf.
Covid forderte vor allem bei den über 65-Jährigen viele Menschenleben. Unter den Todesopfern waren nur 226 Männer und 86 Frauen weniger als 64 Jahre alt. Der Grossteil der Verstorbenen war über 65: 4676 Männer und 4306 Frauen. Die meisten dieser älteren Menschen hätten laut der langjährigen Statistik auch ohne Covid-19-Ansteckung nicht viel länger gelebt.
Überdurchschnittlich viele Opfer im vergangenen Sommer
Im Detail: Von den Covid-19-Opfern waren 5144 über 85-jährig, 2847 starben im Alter von 75 bis 85 Jahren. Dann sinkt die Kurve steil ab: Unter den 45- bis 64-Jährigen kam es im Jahr 2020 noch zu 295 Covid-Todesfällen, in der Altersgruppe der 15- bis 44-Jährigen traf es 15 Menschen. Auch ein Säugling und ein Kind unter zwei Jahren starben laut Todesschein an der Hauptursache Corona.
Im vergangenen Sommer starben gemäss dem Bundesamt für Statistik wiederum überdurchschnittlich viele Menschen. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Die Übersterblichkeit wird voraussichtlich im Bereich jener des Jahres 2003 liegen.