Covid-Impfstoffe: «Bund macht sich zum Komplizen der Hersteller»
Der Bund verschweigt, was er für Impfstoffe und Corona-Medikamente zahlt. Klar ist: Die Gewinne der Hersteller sind riesig.
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- Tabelle Corona Impfstoffe + Medikamente
saldo 01/2022
18.01.2022
Eric Breitinger
Der Bund reservierte Ende November 8640 Packungen des Corona-Arzneimittels Molnupiravir. Das antivirale Präparat soll gemäss dem US-Hersteller MSD die Zahl von Spitalaufenthalten und Todesfällen halbieren. Der Preis ist laut Pressemitteilung des Bundes «vertraulich». saldo hakte nach. Ein Sprecher des Bundesamts für Gesundheit sagt: Die Verträge «sind nicht zugänglich, solange die Verhandlungen zur Impfstoff- und Arzneimittelbeschaffung...
Der Bund reservierte Ende November 8640 Packungen des Corona-Arzneimittels Molnupiravir. Das antivirale Präparat soll gemäss dem US-Hersteller MSD die Zahl von Spitalaufenthalten und Todesfällen halbieren. Der Preis ist laut Pressemitteilung des Bundes «vertraulich». saldo hakte nach. Ein Sprecher des Bundesamts für Gesundheit sagt: Die Verträge «sind nicht zugänglich, solange die Verhandlungen zur Impfstoff- und Arzneimittelbeschaffung noch andauern». Das gelte für alle Präparate zur Bekämpfung der Pandemie.
Warum sagt der Bund der zahlenden Bevölkerung nicht, wie viel Impfstoffe und Medikamente kosten? Weil die Hersteller das so verlangen. Patrick Durisch von der Organisation Public Eye kritisiert, dass sich «der Bund in den Verträgen zu ihrem Komplizen macht». Pharmakonzerne verhindern mit dieser Geheimniskrämerei, dass Staaten die Preise vergleichen können (saldo 13/2020).
Impfstoffhersteller machten 32 Milliarden Franken Gewinn
Beispiel Molnupiravir: Die US-Regierung zahlte 665 Franken pro Patient für eine fünftägige Standardtherapie. Diese Zahl veröffentlichte die Organisation Knowledge Ecology International Anfang Oktober, nachdem sie vor einem US-Gericht die Herausgabe des Vertrags durchgesetzt hatte. Die Herstellung von Molnupiravir kostet nur Fr. 18.50 pro Standardtherapie. Das errechneten US-amerikanische und britische Forscher.
Solche Renditen sind bei vielen Corona-Präparaten üblich (siehe Tabelle im PDF). Kein Wunder, machten Pfizer, Moderna und BionTech 2021 32 Milliarden Franken Gewinn vor Steuern. Das errechnete die Organisation People’s Vaccine Alliance auf der Basis der Gewinnerwartungen und Geschäftsberichte der Firmen.