Auf einem Computer sind oft sehr persönliche Daten gespeichert: E-Mails, Fotos, Unterlagen für die Steuererklärung oder für die Krankenkasse. Niemand will, dass diese privaten Dokumente in fremde Hände gelangen. Wer den Computer verkauft oder entsorgt, sollte die Daten deshalb auf Nummer sicher vernichten.
Am sichersten ist die Entnahme der Festplatte und deren Zerstörung. Dann sind die gespeicherten Daten nicht mehr lesbar. Normale Festplatten werden zerstört, indem man mehrere Löcher in die runden Magnetscheiben bohrt. Die Scheiben lassen sich aber auch mit Hammerschlägen verbiegen. Auch SSD-Speicher kann man mit dem Hammer zerkleinern und damit unleserlich machen. Will man den Computer jedoch verkaufen, sollte man die Daten sicher von der Festplatte löschen.
Wer die Dateien auf dem Computer nur in den Papierkorb verschiebt und diesen leert, muss wissen: Die Daten sind dann noch immer auf dem Computer und lassen sich mit Spezialsoftware in der Regel problemlos wiederherstellen – auch wenn der Computer sie selbst nicht mehr findet.
Eine vollständige Löschung der Daten auf dem Computer funktioniert so: Zuerst alle wichtigen Dateien auf eine externe Festplatte oder einen neuen Computer kopieren. Dann das Betriebssystem auf den Auslieferungszustand zurücksetzen. Je nach Betriebssystem funktioniert das anders (siehe Kasten unten).
Festplatte des Windows-Computers löschen
In den Einstellungen «Update & Sicherheit» «Wiederherstellung» wählen. Im neuen Fenster bei «Diesen PC zurücksetzen» auf «Los geht’s» klicken. Auf «Alles entfernen» klicken, danach den Punkt «Lokale Neuinstallation» anwählen. Auf «Einstellungen ändern» und dann auf den Schalter bei «Daten löschen?» klicken, sodass dort «ja» steht. Nach dem Bestätigen wird Windows auf den Ursprungszustand zurückgesetzt. Das kann längere Zeit dauern.
Danach die kostenlose Software CCleaner installieren (Saldo.ch/ccleaner). Das Programm will nach dem Öffnen weitere Software wie Antiviruswerkzeuge installieren. Das sollte man ablehnen. Nach dem Öffnen links auf «Extras» klicken, dann auf «Festplatten Wiper». Sicherstellen, dass hier «Nur freien Speicher» und «erweitertes Überschreiben (3x)» eingestellt ist, dann auf «Löschen» klicken. Bei einer SSD-Festplatte ist der CCleaner nicht nötig. Zuletzt sollte man in den Windows-Einstellungen nach «optimieren» suchen, auf «Laufwerke defragmentieren und optimieren» klicken und dann «optimieren» wählen. Zuletzt den PC ein bis zwei Stunden eingeschaltet lassen. Mit dieser Methode werden gemäss Datenrettungsexperten alle persönliche Daten von der Festplatte entfernt.
Festplatte des Mac löschen
Bei Mac-Geräten mit den Betriebssystemen Monterey oder Ventura lassen sich alle Daten mit wenigen Klicks sicher in den Systemeinstellungen löschen: Einfach Systemeinstellungen öffnen, dann in der Menüzeile «Systemeinstellungen» «Einstellungen und Inhalte löschen» wählen.
Vorgehen bei älteren Mac-Betriebssystemen
Beim Starten des Macs die cmd- und R-Taste gedrückt halten, bis das Apfelsymbol erscheint. Das Festplattendienstprogramm starten. In der linken Leiste «Macintosh HD» und oben «löschen» anklicken. Falls vorhanden, im neuen Fenster links «Sicherheitsoptionen» wählen. Hier auf der Skala die zweite Option von links einstellen. Damit wird der freie Speicherplatz mehrmals mit zufälligen Zeichen überschrieben.
Falls der Punkt «Sicherheitsoptionen» fehlt, ist eine moderne SSD-Festplatte im Mac eingebaut. Dann ist diese Einstellung nicht nötig. Mit «OK» bestätigen, dann mit «Löschen». Der Löschvorgang kann einige Stunden dauern. Danach das Festplattendienstprogramm beenden und die Option wählen, das Betriebssystem «MacOS» neu zu installieren. Zuletzt den Mac ein bis zwei Stunden eingeschaltet lassen.
Darum lassen sich entfernte Dateien wiederherstellen
Die Dateien erscheinen in den Ordnern auf dem Computer säuberlich sortiert. Auf dem Speicher der Festplatte sind sie jedoch kreuz und quer gespeichert. Damit sie der Computer findet, werden sie in einer Art Inhaltsverzeichnis registriert. Ziehen Computerbesitzer eine Datei in den Papierkorb und leeren diesen danach, wird sie nicht wirklich gelöscht: Die Datei ist noch vorhanden, nur ihr Eintrag im Inhaltsverzeichnis verschwindet.
Der Computer kann sie nicht mehr finden. Aber solche «gelöschten» Dateien lassen sich mit Spezialprogrammen wieder aufspüren. Der Speicherort gelöschter Dateien auf dem Computer gilt als frei. Das heisst: Der Computer entscheidet, dass an dieser Stelle neue Dateien gespeichert werden dürfen.
Die bisherige Datei ist erst endgültig weg, wenn an gleicher Stelle neue Daten gespeichert werden. Die Löschprogramme überschreiben den «freien» Speicherplatz mit willkürlichen Zeichen und entfernen damit definitiv alle gelöschten Dateien.