CO2-Steuer: Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich
Ab Januar müssen Autokäufer einen höheren Zuschlag bezahlen, wenn ihr Wagen eine schlechte Energieeffizienz aufweist. Die Steuer kann bei schwereren Personenwagen mehrere Tausend Franken betragen.
Inhalt
saldo 16/2014
08.10.2014
Letzte Aktualisierung:
13.10.2014
Yves Demuth
Die CO2-Steuer für Neuwagen gibt es bereits seit dem Juli 2012. Doch bisher mussten nur die wenigsten Autokäufer die Steuer bezahlen.
Damit ist Ende Jahr Schluss. Denn ab 1. Januar 2015 zieht der Bund den Steuerbetrag erstmals vollständig ein. Heute werden erst 80 Prozent der Steuer verlangt, weil das Gesetz eine Übergangsregelung vorsah. Ziel des Gesetzes ist die Reduktion des Ausstosses von Kohlendioxid (CO2) bei Neuwagen.
Doch vor dem Ges...
Die CO2-Steuer für Neuwagen gibt es bereits seit dem Juli 2012. Doch bisher mussten nur die wenigsten Autokäufer die Steuer bezahlen.
Damit ist Ende Jahr Schluss. Denn ab 1. Januar 2015 zieht der Bund den Steuerbetrag erstmals vollständig ein. Heute werden erst 80 Prozent der Steuer verlangt, weil das Gesetz eine Übergangsregelung vorsah. Ziel des Gesetzes ist die Reduktion des Ausstosses von Kohlendioxid (CO2) bei Neuwagen.
Doch vor dem Gesetz sind nicht alle gleich. Privatpersonen und Kleinimporteure, die weniger als 50 Neuwagen pro Jahr einführen, müssen die Steuer immer bezahlen. Grossimporteure nicht.
Das sind die neuen Regeln
- Für Privatpersonen, die ihr Auto selbst importieren, gilt ab 2015: Für Neuwagen, die über 130 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer ausstossen, müssen die Autokäufer eine CO2-Abgabe an den Bund entrichten.
Die Höhe der Steuer ist zudem vom Gewicht des Autos abhängig und kann deshalb fast jedes Fahrzeug treffen: Selbst für einen Kleinwagen wie einen Fiat 500 1.2 Pop wird zurzeit eine Abgabe von 624 Franken fällig, obwohl das Modell nur 113 Gramm CO2 pro Kilometer ausstösst. Ab 2015 beträgt die Abgabe für diesen Fiat 780 Franken. Bei schweren Modellen kann die Steuer mehrere Tausend Franken betragen. - Für die Grossimporteure gilt: Die Autohändler müssen die 130-Gramm-Grenze nur im Durchschnitt der durch sie importierten Neuwagen erreichen. Sie können also Abgasschleudern mit ökologischen Kleinautos verrechnen. Bis Ende Jahr können sie zudem die grössten Spritschlucker ihrer importierten Fahrzeugflotte aus dieser Durchschnittsberechnung ausklammern.
Verteuern diese Zusatzkosten den Preis der Autos für die Kunden? Der Generalimporteur Amag vertreibt Autos der Marken VW, Audi oder Seat. Er sagt: «In der Gesamtsicht dürfte es in vielen Fällen dazu führen, dass verbrauchsarme Autos günstiger verkauft werden.»
Andere Importeure wie Mercedes-Benz wollen sich noch nicht zur Preisgestaltung im nächsten Jahr äussern. Der Direktimporteur Auto Kunz AG im aargauischen Wohlen wird nach eigenen Angaben ab Januar nächsten Jahres die CO2-Abgaben voraussichtlich auf den Kaufpreis schlagen. Wahrscheinlich würden aber emissionsarme Autos neu mit einem Rabatt belohnt und Fahrzeuge über dem CO2-Ziel mit einem Zuschlag belastet.