Gute Schnappschüsse teilt man gerne mit Freunden. Für grosse Datenmengen ist der Versand per E-Mail ungeeignet. Und nicht alle Bekannten machen bei Facebook mit. Besser sind deshalb sogenannte Clouds. Dort können ausgewählte Freunde die Fotos ansehen, eigene Fotos hinzufügen und Fotos auf ihren Computer herunterladen.
Doch wie praktisch sind solche Cloudspeicher? saldo hat sechs verbreitete Clouddienste verglichen, die gratis Speicherplatz zur Verfügung stellen. Je nach Cloud kann man zusätzliche Speicherkapazität dazukaufen.
Die Kriterien: Wie einfach sind die Clouds zu bedienen? Lassen sich die Fotoalben individuell gestalten? Wie gut kann man die Fotos mit anderen Personen teilen? Wie leicht lassen sich die Clouds via Smartphone-App benutzen?
Der Praxistest zeigt: Bei allen Diensten ist eine gewisse Einarbeitung nötig, bis sie sich gut bedienen lassen. Grosse Unterschiede gibt es beim Gratisspeicherplatz. Am besten schneidet Flickr ab. Am wenigsten zu empfehlen ist Microsoft OneDrive.
Flickr
www.flickr.com
Voraussetzung: Ein E-Mail-Konto bei Yahoo.com. Bei der Registrierung muss man zudem die Handynummer angeben.
Gratis-Speicherplatz: 1024 Gigabyte
Bedienung: Einarbeitung nötig, danach einfach. Fotos lassen sich mit einem Klick vom Computer hochladen. Klickt man im Menü oben auf «Du», sieht man alle hochgeladenen Fotos. Diese lassen sich in Alben ordnen. Zudem kann man Helligkeit oder Kontrast leicht bearbeiten und die Fotos in der gewünschten Reihenfolge sortieren. Vorsicht: Fotos lassen sich mit wenigen Klicks für alle Flickr-Mitglieder sichtbar machen.
Fotos teilen: Via Link, den man per E-Mail verschickt. Auch via Facebook oder Twitter möglich. Die Angeschriebenen können ohne Flickr-Konto die Fotos ansehen und herunterladen. Wollen mehrere Personen Fotos hochladen, brauchen alle ein Flickr-Konto.
Bedienung via App: Einfach.
Fazit: Ganz auf Fotos spezialisierter Cloudspeicher mit Platz für Zehntausende von Fotos. Ansprechende Gestaltung und komfortable Bedienung – wenn auch nicht auf Anhieb verständlich.
Google Fotos
www.google.com/photos
Voraussetzung: Ein Google-Konto. Bei der Registrierung will Google persönliche Angaben wie Telefonnummer, Geburtsdatum und Mailadresse wissen. Eine Gmail-Mailadresse wird erstellt.
Gratis-Speicherplatz: 15 Gigabyte.
Bedienung: Nur via kleine Symbole. Daher ist etwas Einarbeitung nötig. Sonst sehr benutzerfreundlich. Viele Bearbeitungsmöglichkeiten. Reihenfolge der Fotos lässt sich festlegen.
Fotos teilen: Via Facebook, Twitter, Google+ sowie per E-Mail. Andere können Fotos ohne Google-Konto ansehen und herunterladen. Upload ist nur mit Google-Konto möglich.
Bedienung via App: Die App will alle Fotos vom Handy hochladen. Wer das nicht will, muss den Vorgang beim Starten aktiv stoppen. Unübersichtliche Darstellung und Bedienung.
Fazit: Benutzerfreundlicher und vielseitiger Foto-Speicher mit schlechter App.
Dropbox
www.dropbox.com
Voraussetzung: Ein Konto bei Dropbox. Nur die E-Mail-Adresse muss man angeben.
Gratis-Speicherplatz: 2 Gigabyte
Bedienung: Einarbeitung nötig. Die wichtigen Funktionen sind nicht angeschrieben, sondern hinter kleinen Symbolen versteckt. Kennt man sie, ist die Bedienung einfach. Im Menü unter «Fotos» werden die Bilder übersichtlich dargestellt. Es lassen sich Alben erstellen. Eine Bearbeitung der Fotos ist nicht möglich.
Fotos teilen: Via Facebook, Twitter oder mit einem Link per E-Mail. Mit diesem Zugang lassen sich die Fotos ansehen und herunterladen. Wer Fotos hochladen will, braucht auch ein Dropbox-Konto.
Bedienung via App: Einfacher als via Website.
Fazit: Vielseitiger Cloudspeicher, aber nicht ganz einfache Bedienung.
Amazon Cloud Drive
www.amazon.de/clouddrive
Voraussetzung: Konto bei Amazon. Nötig ist die Angabe einer E-Mail-Adresse.
Gratis-Speicherplatz: 5 Gigabyte
Bedienung: Einfach. Bedienungselemente sind gut angeschrieben. Einige Bearbeitungsmöglichkeiten. Die Reihenfolge der Fotos in einem Album lässt sich nicht ändern.
Fotos teilen: Via Facebook, Twitter oder E-Mail. Fotosammlungen lassen sich von anderen Nutzern nur herunterladen. Sie können sie nicht mit eigenen Fotos ergänzen.
Bedienung via App: Einfach zu bedienen. Die meisten Bedienungselemente sind gleich wie auf der Website.
Fazit: Ein benutzerfreundlicher Foto-Speicher – sowohl auf dem Computer wie auf dem Smartphone.
iCloud
www.icloud.com
Voraussetzung: Konto bei Apple (Apple-ID). Dazu muss man Namen und Geburtsdatum angeben. Cloudfunktion auf Apple-Geräten bereits vorhanden. Auf Windows-PCs muss man die Software «iCloud für Windows» (Download unter www.saldo.ch/b19da3) installieren.
Gratis-Speicherplatz: 5 Gigabyte
Bedienung: Auf Apple-Geräten einfacher als auf Windows-PCs. Die wenigen Bedienelemente machen die Bedienung mühsam. Keine Möglichkeit zur Bearbeitung.
Fotos teilen: Via E-Mail. Personen ohne Apple-ID können Fotos ansehen und herunterladen. Hochladen nur mit Apple-ID möglich.
Bedienung via App: Auf Apple-Geräten funktioniert das Zusammenspiel mit der Foto-App sehr gut. Für Android-Geräte gibt es keine App.
Fazit: Gut für Apple-Geräte, für andere unbrauchbar.
Microsoft OneDrive
www.onedrive.com
Voraussetzung: Ein Microsoft-Konto. Die Software «OneDrive» ist in Windows 8.1 oder 10 bereits enthalten. Für andere Windows-Versionen und Mac lässt sich die App herunterladen. Bei der Registrierung muss man persönliche Infos wie Geburtsdatum, Mailadresse oder Telefonnummer angeben.
Gratis-Speicherplatz: 5 Gigabyte
Bedienung: Sehr wenige Bedienelemente sichtbar. Dies erschwert die Bedienung. Gute Bearbeitungsmöglichkeiten.
Fotos teilen: Nur per Link im E-Mail möglich. Fotosammlungen lassen sich von anderen Benutzern nur herunterladen. Sie können sie nicht mit eigenen Fotos ergänzen.
Bedienung via App: Mühsam. Weniger Einstellungsmöglichkeiten als auf dem Computer.
Fazit: Mühsam. So macht das Teilen von Fotos wenig Freude.
Vorsicht, Hacker!
Fotos auszutauschen über einen Cloudspeicher ist praktisch – aber nicht sicher. Die Anbieter der Cloud wie Google, Amazon oder Apple können auf die gespeicherten Daten zugreifen. Zudem sind Clouds mit ihren riesigen Datenmengen willkommene Ziele für Hacker. Dessen sollte man sich beim Hochladen von sehr persönlichen Fotos bewusst sein.
Eine Variante: Die Fotos zuerst verschlüsseln (saldo 1/16), dann hochladen. Der Nachteil: Bilder lassen sich nicht mehr in der Cloud betrachten. Man muss sie nach dem Herunterladen zuerst entschlüsseln.