Das Komplettpaket für Sehenswürdigkeiten» – mit solchen oder ähnlichen Slogans bewerben Städte und Firmen ihre City- Pässe. Tatsächlich können diese mit Vorteilen verbunden sein: Je nach Stadt entfällt das Anstehen an Museumskassen oder Touristenattraktionen. Und manchmal sind Fahrten mit Tram und Bus inbegriffen.
Doch nicht immer lohnt sich ein Kauf. Das zeigt ein Vergleich von fünf beliebten City-Pässen für ein Wochenende in Berlin, London, Paris, Oslo und Wien. Resultat: Die Karten sind oft überteuert. Nur wer sehr ehrgeizig ist und viele Sehenswürdigkeiten auf dem Pass «abarbeitet», kann mit ihnen Geld sparen. Zwei Beispiele:
Berlin-Pass: Er kostet 111 Franken und berechtigt zum Eintritt in rund 60 Museen und einer Fahrt mit einem Touristenbus, nicht aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein Kulturinteressierter geht zum Beispiel während des Weekends ins Jüdische Museum und ins Neue und Alte Museum. Danach besucht er die Gemäldegalerie und die Alte Nationalgalerie. Am Schluss besichtigt er das Olympiastadion. Kauft er den 3-Tage-Museums-Pass und zahlt den Stadioneintritt einzeln, kostet ihn das Programm nur 44 Franken – 67 Franken weniger als mit dem Berlin-Pass.
Paris-Pass: Er kostet für zwei Tage 159 Franken. Inbegriffen sind über «60 Top-Attraktionen» sowie die Benutzung von Métro, Bussen und einigen Vorortszügen. Der Besuch des Louvres, des Musée d’Orsay, der Eintritt ins Schloss Versailles, die Fahrt mit dem Touristenbus und der 2-Tages-ÖV-Pass kosten 122 Franken, wenn man die Tickets einzeln löst. Das sind 37 Franken weniger als der Pass.
Deshalb sollte man bei City-Pässen auf folgende Punkte achten:
Bei vielen Pässen sind beliebte Attraktionen nicht inbegriffen. Beim Paris-Pass fehlen der Eiffelturm und die Katakomben. Beim London-Pass das Riesenrad «London Eye» oder das Wachsfigurenkabinett «Madame Tussauds». Im Berlin-Pass ist der Fernsehturm nicht inbegriffen.
Pässe verleiten dazu, Gratisangebote zu übersehen. In London sind die Tate Modern Gallery oder die allgemeine Sammlung des riesigen British Museum kostenlos.
Pässe versprechen kürzere Wartezeiten beim Einlass. Beim Paris-Pass gilt das laut Website nur bei 4 von 60 Attraktionen. Wer nicht lange in der Schlange stehen will, fährt in der Regel besser, wenn er ein Internetticket kauft (saldo 13/2017).
Tipp: Zuerst das Besichtigungsprogramm festlegen und dann durchrechnen, ob sich ein Pass lohnt. In der Tabelle rechts sind fünf Beispiele aufgeführt, bei denen man mit City-Pass günstiger fährt.