Flug- und Hotelpreise im Internet schwanken stark. Massgeblich für den Preis ist auch das Gerät, mit dem man bucht. Das belegt eine Stichprobe von saldo. Im Einsatz waren ein Windows- Computer, ein Android-Tablet, ein Android-Handy sowie ein iPhone.
Mit allen vier Geräten verglich saldo an drei Tagen im Mai jeweils gleichzeitig die Preise von Hotels der Buchungsplattformen Booking.com und Expedia.ch. Die Preise von 20 Flügen wurden über die Plattformen Swoodoo.ch, Opodo.ch sowie direkt bei den Airlines abgefragt. Die Anfragen mit Smartphones und Tablets erfolgten wenn möglich per App. In allen anderen Fällen fand die Suche auf der Internetseite der Airlines oder auf Reiseportalen statt. Die Resultate der Stichprobe:
Bei Booking.com wie auch bei Expedia.ch waren die Preise auf den drei mobilen Geräten günstiger als auf dem Computer. Bei der Suche nach einem Hotel in Locarno an einem Wochenende im Juni hatten bei Booking.com 7 von 48 Hotels günstigere Preise, wenn sie auf einem mobilen Gerät gebucht wurden. Wo es Preisunterschiede gab, waren die Hotels am PC mindestens 10 bis 12 Prozent teurer (siehe Tabelle im PDF).
Booking.com deklariert auf mobilen Geräten, dass es sich um einen speziellen Preis «nur für Mobilgerätenutzer» handelt. Wer über die Website bucht, erfährt aber nicht, dass er einen teureren Preis zahlt. Bei Expedia.ch ist die Preisgestaltung noch unklarer. Teils wird «Exklusiv für Mobilgeräte» angezeigt, aber manchmal sind die Preise auch ohne Deklaration auf dem Smartphone günstiger.
Die Plattformen motivieren Hotels zu Extra-Rabatten für Mobilgeräte, um jüngere Reisende anzusprechen. Laut Booking.com hat man durch Aktionen auf Mobilgeräten 28 Prozent mehr Buchungen auf diesem Kanal erreicht. Auch Expedia.ch wirbt damit, dass es «exklusive Angebote für Mobilgeräte» gibt.
Fazit: Auf Buchungsplattformen wie Booking.com oder Expedia.ch fährt man oft günstiger, wenn über mobile Geräte gebucht wird. Bei Booking.com wird der Mobilerabatt sogar zusätzlich zu anderen Rabatten gewährt – zum Beispiel, wenn man «Genius»-Mitglied ist. Dies wird automatisch, wer ein Booking.com-Konto hat.
Bei Flügen ist kein klares Preismuster erkennbar
Bei Flügen zeigt die Stichprobe: Kunden, die direkt auf der Internetseite der Fluggesellschaften Swiss, Easyjet und EdelweissAir buchen, zahlen immer gleich viel – egal welches Gerät sie benutzen. Bei den Plattformen Swoodoo.ch und Opodo.ch hingegen zeigten sich teils deutliche Unterschiede. So kostete etwa bei Swoodoo.ch ein Flug im August von Zürich nach Wien 185 Franken, wenn er über das Smartphone oder das Tablet gebucht wurde. Hier war die Buchung mit dem Computer günstiger. Der Preis betrug nur 156 Franken. Ein klares Muster ergab die Stichprobe aber nicht. Bei Swoodoo.ch waren die Preise einmal am Handy, ein anderes Mal am PC am günstigsten.
Bei Opodo.ch wird Handy-Buchern auf den ersten Blick der günstigste Preis angezeigt. Doch dabei handelt es sich um einen «Prime»-Preis, der nur gilt, wenn man ein kostenpflichtiges Abo hat (Kosten: 70 Franken pro Jahr). Wer kein Abo abschliessen will, muss auf den Button «Normalpreis» klicken – und dieser ist für Smartphone-Bucher meist höher als Buchungen via Tablet oder Computer.
Unterschiede gab es bei Opodo.ch bei fast allen Abfragen. Die grösste Preisdifferenz zeigte sich bei einem Emirates-Flug auf die Seychellen im Juni. Tablet- oder PC-Benutzer würden mit Fr. 917.60 insgesamt 66 Franken weniger zahlen.
Der Hintergrund für die Preisunterschiede je nach benutztem Endgerät ist unklar. Opodo schreibt, die Unterschiede seien auf Schwankungen bei den Flugpreisen zurückzuführen. Fazit: Wer über Flugportale Flüge buchen will, sucht am besten sowohl mit einem mobilen Gerät als auch auf dem Computer – und bucht dann zum tieferen Preis.