Buchtipp: Wahre Geschichten vom guten Gelingen
Es gibt sie, die wahren Geschichten vom besseren Umgang mit der Welt. Nachzulesen in einem Lesebuch über spannende Projekte von Spinnern und Pionieren.
Inhalt
saldo 01/2015
21.01.2015
Ruth Blum
Die Sozialpsychologen Harald Welzer, Dana Giesecke und Luise Tremel glauben an die Zukunft. Auf über 500 Seiten haben sie zusammen mit fast 30 Autoren über 80 «enkeltaugliche» Zukunftsgeschichten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zusammengetragen. Die Geschichtenerzähler arbeiten als Chemiker, Architekten, Soziologen, Juristen oder Journalisten. Alle porträtieren sie Pioniere und erfolgreiche Spinner mit ihren Projek...
Die Sozialpsychologen Harald Welzer, Dana Giesecke und Luise Tremel glauben an die Zukunft. Auf über 500 Seiten haben sie zusammen mit fast 30 Autoren über 80 «enkeltaugliche» Zukunftsgeschichten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zusammengetragen. Die Geschichtenerzähler arbeiten als Chemiker, Architekten, Soziologen, Juristen oder Journalisten. Alle porträtieren sie Pioniere und erfolgreiche Spinner mit ihren Projekten, die diese mit Erfolg in die Praxis umgesetzt haben. Geprägt vom Vorsatz, dass die Welt auch für Kinder und Kindeskinder noch lebbar sein muss.
Viele anregende Beispiele
Zum Beispiel die Studenteninitiative für eine fleisch- und fischfreie Mensa an der Uni Basel oder Posteo.de, ein ausschliesslich durch Nutzer finanzierter, werbefreier und mit «maximalem Datenschutz» ausgestatteter deutscher E-Mail-Dienst. Besonders originell ist das Berliner «Kimbamobil», eine mobile Küche in einem ausgemusterten Bus, in dem Kinder und Jugendliche lernen, gesund zu kochen.
Neben diesen Geschichten zum Nachmachen und Weitererzählen enthält das Buch auch ein ausführliches Kapitel zum Thema «Materialschlacht». Die Autoren gehen dabei selbstkritisch mit ihrem eigenen Umgang mit Konsumartikeln ins Gericht. «Vom hundertsten Kugelschreiber über den Joghurt-Automaten bis hin zu elektrisch beleuchteten Weihnachtssternen – vieles von dem, was wir unser Eigen nennen, sind reine Scherzartikel.» Um so schlimmer, dass für die Herstellung sinnlos wertvolle Rohstoffe verbraucht wurden. Diese Einsicht ist zwar nicht ganz neu. Doch in Verbindung mit den wegweisenden Zukunftsgeschichten ergeben sich konkrete und praxiserprobte Alternativen für «Wege aus dem Hyperkonsum». Insgesamt eine faktenreiche Sammlung guter Nachrichten zum Schmökern und selber Ausprobieren.
Harald Welzer (Hg.), «Futurzwei Zukunftsalmanach 2015/16», Fischer, ca. Fr. 28.–