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Viele Menschen leiden an körperlichen Beschwerden oder Depressionen. Um weiter zu funktionieren, schlucken sie Psychopharmaka: Gemäss der Psychologin Lena Kornyeyeva sind in der westlichen Welt neunmal mehr Menschen von verschreibungspflichtigen Medikamenten abhängig als von illegalen Drogen. Die Nebenwirkungen solcher Medikamente sind teilweise massiv. Das Buch enthält eindrückliche Fallbeispiele. Schade, dass die Autorin den Beweis für einige Thesen schuldig bleibt. Etwa wenn sie schreibt, fremdbetreute Kinder würden als Erwachsene mehr Psychopharmaka schlucken.
Lena Kornyeyeva, «Die sedierte Gesellschaft», Heyne, ca. Fr. 21.–
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Anderer Ausweg einen Versuch wert
Hinter unspezifischen körperlichen Beschwerden unklarer Ursache, mit oder ohne Depressionen (Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Stressanfälligkeit, Konzentrationsstörungen, unerklärliche Traurigkeit, Verdauungsstörungen, Entzündungen, laufende Nase usw.), steckt oft ein Mastzellaktivitätssyndrom (mast cell activity syndrome MCAS), welches aber die Ärzte nicht zuverlässig diagnostizieren können oder zumeist nicht einmal kennen. Es gibt aber eine funktionierende Therapie: Ernährungsumstellung (Eliminationsdiät), evtl. mit medikamentöser Unterstützung (Antihistaminika, Mastzellstabilisatoren), so dass man den Qualen ohne Psychopharmaka entfliehen kann. Diese Erkrankung ist zudem von Medikamentenunverträglichkeit gegen viele Wirk- und Hilfsstoffe begleitet, so dass medikamentöse Therapieversuche meist zu einer chronischen Verschlechterung führen oder zumindest eine Besserung verhindern. Details auf www.histaminintoleranz.ch