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Der französische Ökonom Jean Gadrey spricht im Film «Wachstum, was nun?» Klartext: «Wer an ein unendliches Wachstum in einer endlichen Welt glaubt, ist entweder verrückt oder ein Wirtschaftswissenschafter.»
Auch viele Politiker preisen das Wirtschaftswachstum immer noch als Allheilmittel an. Die Filmemacherin Marie-Monique Robin zeigt in ihrer Dokumentation Alternativen zu diesem Denken auf. Ihr Hauptanliegen: Industrie, Bürger und Staat sollen wieder mehr lokal statt global denken.
Ein Beispiel dafür ist die urbane Landwirtschaft, wie der Film anhand der argentinischen Stadt Rosario zeigt. Dank vielen Gärten im Stadtgebiet kann die Stadt mehr Lebensmittel selber anbauen, statt sie zu importieren. Die Folgen: weniger Abgase durch Transportautos und mehr lokale Arbeitsplätze.
Auf der dänischen Insel Samsø oder in einem Dorf in den Bergen Nepals haben die Einwohner dank Wind und lokalen Fernwärmekraftwerken eine eigene, unabhängige Stromversorgung aufgebaut.
Viele Vorteile versprechen sich die Experten im Film von lokalen Währungen. Allein in Brasilien sind 67 lokale Währungen in Umlauf. So bezahlen die Menschen in einem Stadtviertel in Fortaleza mit der Währung «Palmas». Man kann sie nur lokal verwenden. Zudem verliert sie mit der Zeit an Wert. Dies führt dazu, dass die Einwohner Geld nicht horten, sondern es im Viertel selbst ausgeben. «Palmas» fördert so die Wirtschaft vor Ort. Auch in der deutschen Gemeinde Chiemgau existiert eine lokale Währung.
Der Film wirkt teilweise etwas langfädig. Trotzdem macht er Mut, heutige Wirtschaftsstrukturen zu hinterfragen.
«Wachstum, was nun?» Von Marie-Monique Robin. Frankreich 2014, 93 min. Absolut Medien.
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