Die Banane ist die am häufigsten exportierte Frucht der Welt. 16 Millionen Tonnen kommen laut der deutschen Wissenschaftsjournalistin Sarah Zierul jedes Jahr in den weltweiten Handel. Die grossen Profiteure sind die drei US-Unternehmen Chiquita, Dole und Del Monte.
Die Umsätze, die sie mit den Bananen erzielen, sind gigantisch: Bei Chiquita waren es im Jahr 2013 1,9 Milliarden Dollar, bei Del Monte 1,7 Milliarden Dollar. Die Arbeiter in den Ausfuhrländern verdienen hingegen Hungerlöhne.
Viele Bananen landen im Müll
Zierul verfolgte den Weg der gelben Frucht von den Läden zurück bis zu den Plantagen. In Supermärkten stellte sie fest: Kaum ein anderes Obst ist so billig. Die Autorin reiste zum grössten Bananenhafen der Welt im belgischen Antwerpen. Hier landen jährlich 25 Millionen Bananen im Müll. Grund dafür sind EU-Regeln, die verformte oder fleckige Bananen verbieten.
In Südamerika fand Zierul heraus: Beim Grossteil der angebauten Bananen spielen weder Umweltschutz noch Menschenrechte eine Rolle. Niemand prüft die Plantagen. Doch auch das Gütesiegel der internationalen Umweltschutzorganisation Rainforest Alliance mit Sitz in New York, das auf vielen Bananen prangt, ist laut der Autorin kein Garant für ideale Zustände. Die Organisation versuche, Missstände zu verbessern – nicht mehr, nicht weniger.
Praktische Tipps zu Bananen fehlen nicht
Das Buch gibt einen erschütternden Einblick in das hart umkämpfte Geschäft mit der beliebtesten Frucht der Welt. Die Leser erfahren aber auch Praktisches: So sollte man Bananen nicht neben Äpfeln, Birnen oder Pfirsichen lagern, da sie sonst zu schnell reifen. Und schliesslich wissen die Leser nach der Lektüre auch, weshalb Bananen krumm sind.
Sarah Zierul, «Billig. Billiger. Banane: Wie unsere Supermärkte die Welt verramschen», Oekom, ca. Fr. 29.–