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Wer sagt, er verbringe seine Ferien auf Mallorca, muss sich meist erklären: «Nein, wir fahren nicht an den Ballermann, um Party zu machen. Wir wollen wandern.» Besonders der Westen der Vulkaninsel, die Serra de Tramuntana, ist einen Besuch wert.
Warum, das beschreibt Susanne Schaber in ihrem Reiseführer. Sie stellt anhand von Geschichten und Anekdoten neun Wanderungen vor. Jede ist einem Thema gewidmet, das auf den ersten Blick nicht viel mit Wandern zu tun hat: «El Poeta schaut aufs Meer» oder «Der Kalif und seine Trauben».
Beim Poeten handelt es sich um den englischen Dichter und Aussteiger Robert Graves, der 1929 auf die Insel kam und an dessen Grab eine der Wanderungen vorbeiführt. Mit dem Kalifen ist derjenige von Córdoba gemeint, der 902 einen Pilger damit beauftragte, die Insel zu erobern.
Die Schauplätze lernt man unterwegs kennen. An die Erzählungen angehängt finden sich jeweils genaue Wegbeschreibungen und Informationen zu Übernachtung, Essen oder Abstechern.
Schaber erzählt in literarischem Ton und detailliert über Entstehung, Besiedelung und Entwicklung der Insel. So erfährt man, dass die Balearen, zu denen Mallorca gehört, ihren Namen von den Steinen in Steinschleudern geerbt haben. Mit ihnen haben sich frühe Einwohner gegen Eindringlinge wie die Karthager aus Nordafrika verteidigt.
«Mallorcas wilder Westen», von Susanne Schaber, Rotpunktverlag, zirka 36 Franken
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