Die Skimiete im Unterland war lange Zeit günstiger als im Sportladen in den Bergen (saldo 18/2008). Das ist mittlerweile nicht mehr immer so («K-Tipp» 19/2015). Wie aber sehen die Ladenpreise im Vergleich zu den Buchungsplattformen aus? Immer mehr Skigeschäfte vermieten ihre Ski auch über Internetplattformen wie Skiset.de, Snowell.com, Sport2000rent.com, Swissrent.com oder Intersportrent.ch.
saldo erhob die Preise von 23 Sportgeschäften in elf grossen Skigebieten und verglich sie mit den Angeboten auf fünf grossen Buchungsportalen. Abgeklärt wurde der Preis einer Skimiete für einen Tag und für sieben Tage, jeweils für eine Kinder- und Erwachsenenausrüstung mit Ski, Skischuhen und Stöcken in der günstigsten Kategorie.
Resultat: Wer Ski über die Plattformen bucht und dann im Laden abholt, fährt meist günstiger als bei einer Miete direkt im Laden. Die Preisunterschiede sind zum Teil massiv.
Beispiele: Wer die Ausrüstung bei Aletschsport auf der Riederalp VS mietet, zahlt als Erwachsener für 7 Tage 264 Franken. Übers Internet bei Snowell.com kostet das gleiche Skiset von Aletschsport 162 Franken. Das sind 102 Franken weniger (siehe Excel mit allen Daten aus dem Preisvergleich).
Nur einmal schlägt der Ladenpreis den Internetpreis
Bei Steiner Sport in Davos GR kostet die Miete der Ausrüstung im Laden für 7 Tage 247 Franken, gebucht über Skiset.de nur 181 Franken. Das sind 66 Franken weniger.
Beträchtlich sind die Preisunterschiede auch bei der Kinderskiausrüstung. Beispiel Lenk BE: Strubel Sport vermietet das Kinderskiset zu 143 Franken für 7 Tage. Wenn man über Snowell.de bucht, verlangt Strubel Sport nur 104 Franken.
Anders bei Molitor Sport in Wengen BE. Es ist das einzige Fachgeschäft im Preisvergleich, das die Ski im Laden praktisch zum selben Preis wie über Swissrent.com vermietet. Die Kinderski sind im Laden sogar leicht günstiger.
Warum sind die Preise im Laden oft höher als im Internet? Die Hotels kosten bei Direktbuchungen ja auch nicht mehr als über Booking.com. Silvio Berchtold von Aletschsport auf der Riederalp VS: «Die tieferen Preise auf den Plattformen dienen dazu, Kunden anzuwerben.» Wer im Laden nach dem tieferen Internetpreis frage, müsse nicht den Ladenpreis zahlen. «Ich habe das Geld lieber in der Tasche, als Kommissionen an Internetplattformen abzuliefern.»
Daniel Tauss von Strubel Sport in Lenk BE begründet die Preisunterschiede mit einem besseren Service bei der Miete vor Ort: «Wenn Sie direkt im Laden mieten, können Sie das Material tauschen, falls es nicht den Erwartungen entspricht.»
Tipp: Die meisten Skigeschäfte gewähren auf Anfrage den günstigeren Mietpreis der Buchungsplattformen. Diesen Preis muss man aber kennen. Deshalb am besten vor der Miete im Laden die Preise bei Buchung über die Plattformen abklären.
So mietet man Ski via Internet
Wer seine Skiausrüstung auf Onlineplattformen buchen will, muss das meist 24 Stunden im Voraus tun: So bei Skiset.de, Snowell.com oder Sport2000rent.com. Die Webseiten haben eine Suchmaske, auf der man den Skiort und die Mietdauer eingibt. Als Resultat erhält man eine Liste der Läden vor Ort. Dann wählt man die Art der Ski, stellt die Ausrüstung zusammen und vergleicht die Preise.
Bezahlt wird bei der Buchung auf der Plattform mit Kreditkarte. Das Skiset holt man im entsprechenden Geschäft vor Ort ab. Die Geschäfte zahlen laut eigenen Angaben den Plattformen Kommissionen von 20 bis 35 Prozent.