Buch: Weltwunder Wetterprognosen
Inhalt
saldo 20/2019
03.12.2019
Roland Gysin
Im Oktober 2012 fegte der Hurrikan Sandy über die Karibik. Dann zog er weiter nach New York und verwüstete ganze Stadtviertel. Doch die Einwohner waren vorbereitet: Sämtliche Wetterprognosen sagten exakt voraus, wo, wann und in welcher Stärke der Sturm auf das Festland treffen würde. Der Journalist Andrew Blum zeichnet akribisch und anekdotenreich nach, wie sich die «Wettermaschine» in den vergangenen drei Jahrhunderten entwickelte. Immer war es das Zi...
Im Oktober 2012 fegte der Hurrikan Sandy über die Karibik. Dann zog er weiter nach New York und verwüstete ganze Stadtviertel. Doch die Einwohner waren vorbereitet: Sämtliche Wetterprognosen sagten exakt voraus, wo, wann und in welcher Stärke der Sturm auf das Festland treffen würde. Der Journalist Andrew Blum zeichnet akribisch und anekdotenreich nach, wie sich die «Wettermaschine» in den vergangenen drei Jahrhunderten entwickelte. Immer war es das Ziel, möglichst viele Wetterdaten von möglichst vielen Orten schnell zusammenzutragen.
Im 19. Jahrhundert kamen die Berichte über Telegrafenleitungen zu den Wetterdiensten. Heute stammen sie von Satelliten. Früher übertrugen die Meteorologen die Daten auf Karten und interpretierten sie. Heute fliessen sie in Supercomputer und die Wissenschafter ziehen daraus ihre Schlüsse. Anders als in der Politik oder der Wirtschaft funktioniere beim Wetter die internationale Zusammenarbeit, schreibt Autor Blum. Sie bringe Nachrichten hervor, die «nicht durch kommerzielle Interessen oder Falschmeldungen verzerrt» seien. Die Wettermaschine sei ein «technologisches Weltwunder». Und das ist im Zeitalter von Stürmen, Dürreperioden und Fluten bitter nötig.
Andrew Blum, «Die Wettermacher», Penguin Verlag, 237 Seiten, ca. Fr. 30.–