Fabian Lang zaubert Bilder aus Zahlen. Diese liegen zu Hunderttausenden in Staats- und Universitätsarchiven – auch Zahlen zur alpinen Schweiz. Einen Teil davon hat der Lausanner Datenwissenschafter auf packende Weise infografisch umgesetzt. So zeigt etwa eine Grafik das «Wolfs-Verkehrsnetz»: Hunderte von Strichen, die quer durchs Land führen und die topografischen Merkmale der Karte fast unsichtbar machen. Auch die Klimaveränderung wird thematisiert.

So zeigt etwa eine Grafik, wie sich die Kalt- und Warmzeiten in den Alpen jahrtausendelang zyklisch abwechselten und Temperatur und Kohlendioxid in der Luft Hand in Hand gingen. Seit dem Beginn der Industriellen Revolution vor rund 250 Jahren spurtet der CO2-Gehalt der Luft in grossem Tempo davon.

Entstanden ist ein Buch, das auf jeder Seite Überraschungen birgt. Nach Wahlen in der Schweiz ist oft vom Stadt-Land- oder vom Rösti-Graben die Rede. Doch bei Wahlen trennen auch Höhenlinien die Politlandschaft.

Das zeigt der Autor anhand der Ergebnisse der Parlamentswahlen von 2023. So punktete zum Beispiel die FDP vor allem in Gemeinden ab einer Höhe von 1800 Metern. Die Mitte legte auf über 1000 Metern deutlich zu und erreichte ab einer Höhe von 1600 Metern fast 49 Prozent der Wählerinnen und Wähler. Die Grünen und die SP sind vor allem im Unterland stark: Je tiefer im Tal, desto grösser ist ihr Wähleranteil.

Eine andere Grafik zeigt: Nirgendwo ist das Bahnnetz so dicht wie in der Schweiz. Trotzdem wird vier Mal mehr Auto als Zug gefahren – und das, obwohl die Bahn mit durchschnittlich 61 Stundenkilometern viel zügiger unterwegs ist als das Auto mit nur nur 38 Kilometern pro Stunde. Ein kurzweiliges und lehrreiches Buch, das einen immer wieder schmunzeln lässt.

Fabian Lang, «Schweizer Bergwelten», Helvetiq, Basel 2024, 208 Seiten, ca. 72 Franken