Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen (Uno) ist eine globale Strategie zur Förderung des Friedens und Wohlstands sowie zur Bekämpfung der Umweltzerstörung. Seit acht Jahren arbeiten die Uno-Mitgliedstaaten daran, diesen Plan in ihren Ländern umzusetzen. Der deutsche Ernährungswissenschafter Malte Rubach schreibt dazu in seinem neuen Buch: «Landwirtschaft und Ernährung zahlen direkt oder indirekt auf das Konto all dieser Nachhaltigkeitsziele ein.»
Die Demokratien des globalen Nordens könnten und müssten dabei Vorbild sein. Doch in der Debatte über die Zukunft der Ernährung liege einiges im Argen. «Es gibt diejenigen, die sagen: Die Menschheit konsumiert sich zu Tode, indem sie die Ressourcen plündert.» Nur durch Verzicht sei der Planet zu retten. Und die Utopisten auf der anderen Seite würden versprechen, jedes Problem mit technologischen Errungenschaften zu lösen. Beide Ansätze seien realitätsfern, kritisiert Rubach.
Die Grenzen des Machbaren
Detailliert zeigt er auf, wo die «natürlichen Grenzen des technologisch Machbaren» liegen und warum eine möglichst grosse «Vielfalt an Esskulturen» das Überleben der Menschheit am ehesten sichert und die Umwelt am besten schützt. Dabei räumt der Autor auch mit der Vorstellung auf, dass die Ökowende nur mit Pflanzendrinks und Quinoa-Bowls zu schaffen sei. Bei der Bewertung von Nahrungsmitteln müssten alle Umweltwirkungen miteinbezogen werden.
Modellstudien hätten zwar gezeigt, dass eine rein pflanzliche Ernährung die geringste Klimawirkung habe. «Ihre weltweite Umsetzung ist aber fernab jeglicher Realität», schreibt Rubach. Denn sie verbrauche massiv mehr Frischwasser als eine Ernährung, die auch auf tierische Produkte setze.
Buch
Malte Rubach, «Warum es uns kümmern sollte, wenn in China ein Sack Reis umfällt», Hirzel, Stuttgart 2024, 222 Seiten, 35 Franken
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