Buch: Eine Gemeinde kämpft gegen Pestizide
Inhalt
saldo 16/2017
10.10.2017
Eric Breitinger
Die Südtiroler Gemeinde Mals beschloss im September 2014, die erste pestizidfreie Gemeinde Europas zu werden. Der Einsatz von Glyphosat und Co. ist dort verboten. Rund drei Viertel der gut 5000 Einwohner hatten sich damals dafür ausgesprochen. Der Hintergrund: Mals liegt am Rande des grössten europäischen Apfelanbaugebietes. Jeder zehnte in der EU geerntete Apfel reift im Vinschgau heran. Im Sommer zogen die Pestizidwolken von den Plantagen nach Mals hinüber...
Die Südtiroler Gemeinde Mals beschloss im September 2014, die erste pestizidfreie Gemeinde Europas zu werden. Der Einsatz von Glyphosat und Co. ist dort verboten. Rund drei Viertel der gut 5000 Einwohner hatten sich damals dafür ausgesprochen. Der Hintergrund: Mals liegt am Rande des grössten europäischen Apfelanbaugebietes. Jeder zehnte in der EU geerntete Apfel reift im Vinschgau heran. Im Sommer zogen die Pestizidwolken von den Plantagen nach Mals hinüber.
Egal ob bio oder konventionell, windgeschützt oder nicht – 90 Prozent der in Mals geernteten Früchte enthielten bei Proben Pestizidrückstände. Der Autor Alexander Schiebel beschreibt in seinem Buch, wie eine Handvoll Pestizid-Rebellen gegen eine Übermacht aus Bauernverband, Landesregierung und Agrarchemie aufbegehrt. Das Buch ist anschaulich, subjektiv und parteiisch und will zum Kampf gegen eine krank machende Agrarindustrie ermutigen.
Alexander Schiebel,
«Das Wunder von Mals. Wie ein Dorf der Agrarindustrie die Stirn bietet.»
Oekom, 256 Seiten, ca. Fr. 25.–, E-Book ca. Fr. 17.–