Tom Burgis hat Afrika jahrelang für die britische Wirtschaftszeitung ­«Financial Times» erkundet. Nun legt er seinen Erstling «Der Fluch des Reichtums» vor. Darin zeichnet Burgis die systematische Plünderung des an Rohstoff ­reichen Kontinents minuziös nach. 

Seine Reisen führten ihn vom Nigerdelta, der Heimat der Ölindustrie Nigerias, bis zu den rohstoffreichen Gebieten des östlichen Kongos. Sein Fazit: Afrikas reiche Vorräte an Öl, Gold, Platin oder Kobalt sind nicht seine Rettung, sondern sein Fluch. Die Regierungen der afrikanischen Staaten täten nichts weiter, als ausländischen Unternehmen Lizenzen zum Abbau von Öl und Erzen zu vergeben. Davon profitieren hauptsächlich Industrieländer wie China, die USA oder Frankreich, deren Bedarf an Rohstoffen kontinuierlich wächst. Gleichzeitig bereichern sich die afrikanischen Regimes selbst im Rohstoffgeschäft und vernachlässigen die Bedürfnisse der Bevölkerung. Burgis’ Buch liest sich wie ein Spionageroman – packend und verstörend bis zur letzten Seite. 

Tom Burgis, Der Fluch des Reichtums, Westend Verlag, 352 Seiten, ca. Fr. 27.–