Zum Ritual von Nachrichtensendungen im Fernsehen gehört am Schluss eine Meldung zu den Börsen. So schloss etwa der Moderator von «SRF Börse» am 8. April: «Der Swiss Market Index legte nach der schwachen Vorwoche zu: plus 0,4 Prozent.» Doch was ist der Swiss Market Index (SMI)? Und wie funktioniert er? Sieben Antworten auf die gängigsten Fragen.
Was ist der SMI?
Der SMI ist der wichtigste Schweizer Aktienindex. Er bildet die Entwicklung der Aktienkurse der 20 grössten Schweizer Firmen ab, die an der Börse SIX in Zürich gehandelt werden. Das sind etwa Nestlé, Novartis, Roche, ABB und die Swisscom. Alle Aktien findet man unter Six-group.com -> Marktdaten -> Indizes -> SMI.
Warum gibt es den SMI?
Der SMI dient als eine Art Barometer für die Wirtschaftslage der Schweiz und die Stimmung der Investoren. Er bündelt die Leistung der 20 enthaltenen Firmen in einer einzigen Zahl. So sind etwa Vergleiche möglich zwischen der aktuellen Marktlage und der Vergangenheit.
Fast jedes Land hat heute eine Börse und einen Hauptaktienindex. In Deutschland ist das der DAX und in den USA der Dow Jones. Alle diese Indizes kann man sich wie einen Korb mit Aktien bedeutender Firmen vorstellen.
Seit wann gibt es den SMI?
Der SMI startete am 1. Juli 1988 auf einer Basis von 1500 Punkten. Im Januar 2022 erreichte er ein Allzeithoch von 12'997,15 Punkten. Am 8. April 2024 lag er bei 11'501.71 Punkten. Die SMI-Aktien sind heute also 7,5 Mal mehr wert als vor 36 Jahren.
Bildet der SMI die gesamte Wirtschaft ab?
Nein. In ihm sind die Firmen vertreten, deren Aktien besonders viel wert sind. Der SMI bildet also nur die Nachfrage nach den Aktien der enthaltenen 20 Firmen ab. Wer wissen will,ie es um die Wirtschaft als Ganzes steht, sollte sich den Swiss Performance Index (SPI) anschauen.
Er bildet alle an der Schweizer Börse kotierten Firmen ab. Der SPI zeigt nicht nur die Kursentwicklung, sondern berücksichtigt auch die Dividendenerträge. Darum steigt der SPI langfristig stärker.
Haben alle Unternehmen dasselbe Gewicht?
Nein. Jede Firma hat im SMI eine andere Gewichtung, und keine darf mehr als 18 Prozent des Indexes ausmachen. Der Nahrungsmittel-Multi Nestlé und die beiden Basler Pharmakonzerne Novartis und Roche etwa sind mit rund 17 respektive je 15 Prozent am stärksten gewichtet. Zusammen machen sie mehr als die Hälfte des SMI aus.
Das heisst: Die Wertentwicklung der Aktien dieser drei Konzerne hat einen enormen Einfluss auf die Entwicklung des SMI als Ganzes. Beispiel: Steigen Novartis-Aktien stark an, kann der SMI zulegen, auch wenn der Wert anderer Firmen ins Minus sinken würde.
Verändert sich der SMI?
Ja, manchmal. Seit dem Jahr 2007 enthält der SMI immer 20 Aktien, vorher schwankte die Anzahl zwischen 18 (1993) und 29 Aktien (2000).
Kann man den SMI kaufen?
Nein. Ein Index ist kein Anlageprodukt, das man kaufen kann. Es gibt aber Produkte wie Exchange Traded Funds (ETF), die günstig sind und den SMI abbilden. Diese börsengehandelten Indexfonds kann man kaufen.
ETFs finden und günstig investieren
- Indizes wie der SMI dienen als Basiswerte für Finanzprodukte wie Exchange Traded Funds (ETFs). Anleger können Anteile solcher börsengehandelten Indexfonds wie Einzelaktien an der Börse kaufen und verkaufen. Damit nehmen sie an der Wertentwicklung des jeweiligen Index teil. Wichtige Tipps zu ETFs finden sich in der Zeitschrift «K-Geld» 2/2024.
- ETF-Vertreiber verlangen eine Gebühr, um ihre Kosten zu decken. Diese Kosten werden als Total Expense Ratio bezeichnet (TER). Die TER für einen solchen Fonds beträgt in der Regel zwischen 0,1 und 0,3 Prozent des angelegten Vermögens pro Jahr. Die Kosten und weitere Daten zu einem ETF finden Anleger im Faktenblatt, auch Fact Sheet genannt (saldo 2/2024).
- Ein günstiger ETF, der den SMI abbildet, ist der UBS ETF SMI (Valor 17142719). Wer einen ETF auf den SPI kaufen möchte, der sollte sich den iShares Core SPI (Valor 23793565) anschauen. Mit letzterem streuen Anleger ihr Risiko breiter, als wenn sie nur auf den SMI setzen würden. Denn im SPI sind mehr Firmen vertreten. Zwei nützliche Websites sind Swissfunddata.ch und Justetf.ch.