Blu-Ray-Player: Das sollten Sie vor dem Kauf wissen
Blu-Ray heisst der Nachfolger der DVD. Jetzt sind die Abspielgeräte dafür erschwinglich. saldo sagt, was beim Kauf zu beachten ist.
Inhalt
saldo 19/2009
15.11.2009
Letzte Aktualisierung:
17.11.2009
Marc Mair-Noack
Die Preise von Blu-Ray-Playern purzeln. Längst braucht es keine teuren Hightech-Geräte für über 1500 Franken mehr, um Spielfilme in hochauflösender Qualität am eigenen TV-Gerät zu sehen. Viele aktuelle Blu-Ray-Player findet man im Laden bereits für weniger als 200 Franken. Wer heute ein neues DVD-Abspielgerät kaufen will, entscheidet sich darum besser für ein Blu-Ray-Gerät. Zumal die neuen Geräte neben den neuen Blu-Ray-Discs weiterh...
Die Preise von Blu-Ray-Playern purzeln. Längst braucht es keine teuren Hightech-Geräte für über 1500 Franken mehr, um Spielfilme in hochauflösender Qualität am eigenen TV-Gerät zu sehen. Viele aktuelle Blu-Ray-Player findet man im Laden bereits für weniger als 200 Franken. Wer heute ein neues DVD-Abspielgerät kaufen will, entscheidet sich darum besser für ein Blu-Ray-Gerät. Zumal die neuen Geräte neben den neuen Blu-Ray-Discs weiterhin die alten DVDs abspielen. saldo zeigt, worauf beim Kauf eines Blu-Ray-Players zu achten ist.
Die richtigen Stecker und Kabel
Blu-Ray-Player geben ihr Bildsignal digital und in hochauflösender Qualität ab. Doch damit kommen ältere Fernsehgeräte meist nicht zu Rande. Daher sollte der Player auch einen analogen Anschluss haben, der an den Fernseher passt.
- Die bestmögliche, analoge Bildqualität erreicht man mit einem sogenannten YUV-Anschluss.
- Fehlt dieser beim TV-Gerät, genügen andere Anschlüsse via Scartstecker oder ein gelb-rot-weisser Cinch-Stecker. Allerdings bietet Cinch die schlechteste Bildqualität.
- Das beste Bild erreicht man mit einem HDMI-Kabel. Es überträgt das Signal digital vom Player. Einen solchen Stecker besitzen alle modernen Flachbildfernseher mit der Bezeichnung «HD Ready» und die meisten mit der Aufschrift «Full HD».
In wenigen Jahren wird nur noch HDMI hochauflösende Bilder auf den Fernseher bringen. Denn mit HDMI ist eine effiziente Kopiersperre möglich, die das Kopieren in bester Qualität verunmöglicht. Mit einem analogen Anschluss kann man dann lediglich eine reduzierte Auflösung sehen, die ungefähr der heutigen DVD-Qualität entspricht. Einige Jahre später will die Filmindustrie den analogen Ausgang ganz kappen.
Direktverbindung ins Internet
Viele neue Geräte lassen sich via Netzwerkanschluss mit dem Internet verbinden. Wer ausschliesslich Filme auf DVD und Blu-Ray sehen will, braucht allerdings keine Verbindung ins Netz. Doch wer mehr will, setzt auf die neue Technik «BD-Live»: Damit lassen sich beim Abspielen des Films Informationen aus dem Netz herunterladen wie Dokumentationen, Regiekommentare, Untertitel, Trailer oder Interviews. Noch befindet sich diese Technik in der Anfangsphase. Wer sie in Zukunft verwenden will, muss auf die Bezeichnung «BD-Live» achten und den Player daheim mit einem Netzwerk verbinden können.
Sehr gute Bildqualität
Die Bildqualität von Blu-Ray-Filmen ist bei aktuellen Abspielgeräten meist sehr gut. Oft übertrifft sie gar das HDTV-Bild von TV-Sendern. Grössere Unterschiede kann es bei DVD-Filmen geben, denn ein Blu-Ray-Player rechnet das DVD-Bild auf die hohe Auflösung um. Das können einige Geräte besser als andere. Wer mit dem Player DVDs ansehen will, sollte daher die DVD-Bildqualität im Laden testen.
Bildfrequenz wie im Kino
Viele aktuelle Blu-Ray-Player werben mit der Bezeichnung «24p». Damit ist gemeint, dass das Gerät den Film mit einer Wiedergabe von 24 Bildern pro Sekunde zeigt, was der Geschwindigkeit von Filmen im Kino entspricht. Im europäischen Fernsehen dagegen sind 25 statt 24 Bilder pro Sekunde üblich. Die bisherigen Fernsehgeräte und DVD-Player rechnen den Film auf ihre Geschwindigkeit um und verringern damit die Bildqualität leicht: Es kann zu einem Ruckeln bei Kamerabewegungen kommen. Bei Blu-Ray-Playern mit der Aufschrift «24p» bleibt die Originalgeschwindigkeit erhalten, was das Ruckeln reduziert. Allerdings können nur die neusten Fernsehapparate 24 Bilder pro Sekunde zeigen.
Mehrsprachige Geräte bevorzugen
Nicht alle Blu-Ray-Player können gleich viele Film- und Tonformate lesen: Manche kommen nur mit den Daten gekaufter Blu-Rays, DVDs oder CDs klar. Andere verstehen auch MP3-Musik oder Filme im Divx-Format, welches bei Filmen am Computer verbreitet ist. Wer Filme und Musik vom PC auf die Datenträger brennt und am Player abspielen will, sollte darauf achten, dass das Gerät diese Sprachen lesen kann.
Manche Player sind laut und langsam
Einzelne Geräte haben eine lautere Lüftung als andere. Wegen der hohen Datenmengen auf Blu-Ray-Discs sind die Prozessoren im Gerät deutlich mehr beansprucht als bei DVD- oder CD-Playern. Damit erhitzen sie schneller und brauchen Lüfter. Je nach Verarbeitungsqualität können diese unangenehm laut sein. Es lohnt sich, im Laden gut hinzuhören.
Die aufwendige Software von Blu-Ray-Playern macht die Geräte fast zu Computern. Entsprechend lange brauchen sie, um nach dem Einschalten einsatzbereit zu sein. Dies kann je nach Gerät 30 Sekunden oder sogar mehr als eine Minute dauern. Das Einlesen von Blu-Ray-Discs braucht eine ähnlich lange Zeit. Wer vorhat, mit dem Blu-Ray-Player auch CDs zu hören, sollte diese lange Startzeit mit berücksichtigen. Ein normaler CD-Player ist sofort einsatzbereit und in der Bedienung der CD meist benutzerfreundlicher.
Folgekosten nicht vergessen
Blu-Ray-Player versprechen ein optimales Bild und eine hohe Tonqualität. Anfangs reichen dafür auch ältere Fernsehgeräte mit ihren eingebauten Lautsprechern. Doch wer alles aus seinem Player herausholen will, wird sich nach besseren Geräten sehnen: Nur mit aktuellen High-Definition-Fernsehern lässt sich das beste Bild zeigen. Und nur mit einer Surround-Anlage kann man die speziell für Blu-Ray entwickelten Tonformate wie «Dolb True HD» wirklich geniessen. Für all das muss man schnell einmal mit Kosten im vierstelligen Bereich rechnen.
Blu-Ray: Hohe Speicherkapazität
Die Blu-Ray-Disc gilt als der Nachfolger der DVD. Sie sieht von aussen aus wie eine bisherige DVD oder CD. Der Unterschied liegt im Detail: Die Daten liegen auf Blu-Ray-Discs wesentlich enger beieinander als auf DVDs. So verfügt die Scheibe über deutlich höhere Kapazitäten. Auf eine DVD passen nur 4,7 Gigabyte (GB), auf eine Blu-Ray-Disc rund 25 GB (auf doppelschichtige Discs sogar 50 GB). Daher finden nun hochauflösende Filme auf dem Datenträger Platz, die deutlich mehr Speicher benötigen als Filme in DVD-Qualität. Lange Zeit galt auch die HD-DVD als möglicher Nachfolger der DVD. Es gibt zwar noch Abspielgeräte und Filme für HD-DVD zu kaufen, doch dieses Medium wird bald verschwinden.