Seit Anfang März kann man Bitcoinanteile in Form einer Gutscheinkarte kaufen. Sie heisst «Cryptonow» und kostet zwischen 50 und 500 Franken. Erhältlich ist sie bei Manor, Media-Markt und ab April auch an den Kiosken und in Avec-Läden von Valora. Hinter «Cryptonow» steckt die Firma Värdex Suisse AG mit Sitz in Baar ZG.

Der Kauf einer Gutscheinkarte ist mit ­einem sofortigen Verlust verbunden. Wer bei Manor eine «Cryptonow»-Karte für 100 Franken kauft, zahlt dafür eine Gebühr von 1 Franken. Dazu bezieht ­Manor eine Kommission von 6,9 Prozent. Von den 100 Franken bleiben also noch 92 Franken übrig, die in Bitcoin­anteile investiert werden. Auf der Karte stehen eine PIN und eine ID für die digitale Geldbörse (Wallet), in der man die Bitcoins aufbewahrt. Gibt man diese Codes auf Cryptonow.ch/de/go mit seiner Handynummer ein, kann man das Guthaben aktivieren und in Bitcoin tauschen.

Das Problem: Die Bitcoins wird man kaum wieder los. Weder bei Manor noch bei Media-­Markt oder Valora kann man damit zahlen. Man müsste sie an einer Kryptobörse wie ­Kraken.com wieder in Franken eintauschen. Das kostet Gebühren von rund 17 Franken. Der Käufer eines Bitcoin­gutscheins hätte also für die 100 Franken nur einen Gegenwert von 75 Franken erhalten. Oder man nutzt ­einen der 70 Värdex-Geld­automaten für das Wechseln. Dafür zahlt man 10 Prozent Gebühren. So läge der Gegenwert bei einem stabilen Kurs des Bitcoin bei rund 83 Franken.

Fazit: Der Kauf solcher Gutscheine ist ein schlechtes Geschäft, wenn der Kurs nicht mehr als 20 Prozent steigt. Ein Kauf ist eine Spekulation auf einen sehr grossen Kurs­anstieg – und somit nichts für Kleinanleger.