Was ist ein Bitcoin?
Bitcoin (englisch) steht für «digitale Münze». Bitcoin ist eine Kryptowährung. Man nennt sie so, weil Informationen über die Besitzer und die Transaktionen kryptografisch – also verschlüsselt – auf Computern gesichert sind. Das elektronische Geld lässt sich mit einer Software von Computer zu Computer transferieren. Es braucht dazu keine Bank. Vor sieben Jahren kostete ein Bitcoin 30 US-Cents, letzte Woche 10 000 Dollar.
Gibt es noch anderes Kryptogeld?
Zurzeit sind rund 1400 Kryptowährungen im Umlauf. Laufend entstehen neue. Mit einem Marktwert von 176 Milliarden US-Dollar ist Bitcoin die grösste. Dann folgt Ether mit 43 Milliarden Dollar.
Wie bezahlt man mit Bitcoin?
Ein Besitzer von Digitalgeld legt einen Betrag in eine Art digitalen Briefkasten und verschliesst ihn mit einem Code. Dann schickt er dem Empfänger einen elektronischen Schlüssel, um den Briefkasten zu öffnen. Alle Transaktionen sind in einer Art digitalem Kassenbuch gespeichert, der Blockchain. Die Besitzer der Währung bleiben in der Datenbank anonym.
Wie entstehen Bitcoins?
Sie werden mit komplizierten Rechenprozessen auf Computern erzeugt und nach und nach in Umlauf gebracht. Aktuell gibt es 16,8 Millionen Bitcoins. Bitcoin-Gründer Craig Steven Wright legte fest, es dürften maximal 21 Millionen Bitcoins produziert werden. Das reizt die Spekulanten: Steigt die Nachfrage stärker als das Angebot, erhöht sich der Preis einer Ware.
Wo kauft und verkauft man sie?
Im Internet gibt es Marktplätze für Bitcoin und andere Währungen, etwa Bity.com oder Bitfinex.com. Bezahlen kann man per Banküberweisung oder mit Kreditkarte. Wer ein Konto bei der Onlinebank Swissquote hat, kann dort Bitcoins kaufen und verkaufen. Auch an SBB-Automaten kann man Bitcoins beziehen. Zudem gibt es in grösseren Schweizer Städten Bitcoin-Geldautomaten, in Zürich etwa bei der Falcon Private Bank oder im Kafi Schoffel, in Bern im Billard Center City West, in Basel und in Luzern bei UMC Change (Standorte: www.bitcoinsuisse.ch/atm-network).
Bitcoins kann man auch selbst erzeugen («schürfen»). Das geht so: Man stellt die Rechenleistung von Computern zur Verfügung und lässt eine Software die Richtigkeit von Bitcoin-Transaktionen überprüfen. Dies hilft, das Bitcoin-System sicher zu machen. Dafür bekommt man eine bestimmte Zahl Bitcoins. Das klingt verlockend – allerdings ist der Stromverbrauch höher als der mögliche Ertrag.
Wie bewahre ich Bitcoins auf?
Dazu braucht es ein elektronisches Portemonnaie («Wallet»), also ein Programm auf einem Computer oder einem Smartphone. Es speichert die Währung, und man kann damit Geld empfangen und versenden. Achtung: Das Kryptogeld ist verloren, wenn das Gerät beschädigt wird oder verlorengeht. Einzige Chance zur Rettung ist der persönliche Code. Diesen «Private Key» sollte man an sicheren Orten aufbewahren. So kann man sein Geld bei Providern wie Electrum.org, Mycelium.com oder Breadapp.com wieder beschaffen. Tipp: Die Währung auf einer separaten Festplatte aufbewahren, die an keinen Computer angeschlossen ist. Das reduziert das Diebstahlrisiko.
Eignet sich Kryptogeld für den Zahlungsverkehr?
Nein. Es wird nur an wenigen Orten akzeptiert – bei einzelnen Händlern im Internet und wenigen Läden. Eine Übersicht findet man auf Coinmap.org und Bitcoin-stores.ch
Und als Vermögensanlage?
Nur für Spekulanten. Der Kurs der Kryptowährungen schwankt stark. Der Preis wird durch grosse Nachfrage aufgebläht – und kann plötzlich zusammenbrechen, wenn grössere Mengen zum Verkauf stehen, als gekauft werden wollen. Totalverluste sind nicht ausgeschlossen.
An der Schweizer Börse wird ein Zertifikat von Leonteq gehandelt, das den Kursverlauf von Bitcoin abbildet und ein Zehntel eines Bitcoins, also zurzeit rund 1000 Franken pro Anteil kostet (Valoren-Nummer 36663487). Swissquote hat ein Bitcoin-Zertifikat (Valor 37270343) auf den Markt gebracht. Dieses versucht, noch besser abzuschneiden als Bitcoin, indem das verwaltete Geld voll oder nur teilweise in Bitcoin investiert wird.
Wie steht es um die Sicherheit?
Computer und Internetbörsen sind anfällig für Hackerattacken. Die verschlüsselte Datenbank selbst – die Blockchain – gilt zurzeit noch als sicher. Informatikexperten warnen jedoch vor speziell leistungsfähigen Computern, sogenannten Quantencomputern, die irgendwann die Codes knacken könnten.