Bis zu 780 000 Franken für ein Medikament

Viele Pharmafirmen verlangen für Medikamente gegen seltene Krankheiten sehr hohe Preise. Das zeigt eine neue Liste der Krankenkasse Helsana.

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saldo 04/2014

05.03.2014

Eric Breitinger

Spezialpräparate gegen seltene Krankheiten bringen den Herstellern hohe Profite (saldo 2/14). Das geht zulasten der Prämienzahler. Das zeigt eine Liste der zehn teuersten Medikamente, die die Krankenkasse Helsana im letzten Jahr für Versicherte in der Grundversicherung übernommen hat.

Das mit 778 678 Franken teuerste Medikament Cerezyme bekam ein Versic...

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Das mit 778 678 Franken teuerste Medikament Cerezyme bekam ein Versicherter, der an der Stoffwechselkrankheit Morbus Gaucher leidet. Diese Störung des Fettstoffwechsels kann Organe, Skelett und Nervensystem angreifen und die geistigen Fähigkeiten sowie die Lebenserwartung des Betroffenen beeinträchtigen. Das Präparat vermindert die Symptome, führt aber nicht zur Heilung. Cerezyme ist ein Präparat der US-Firma Genzyme.
Die zweit- bis fünfthöchsten Medikamentenkosten entstanden bei der Behandlung der Bluterkrankheit Hämophilie A mit dem Medikament Advate. Das Präparat des US-Herstellers Baxter hilft, im Blut des Patienten Gerinnsel zu bilden und so seine Blutungsneigung zu verringern. Die Behandlungen mit Blutkonserven und Blutplasma kosteten pro Versicherten 543 601 bis 615 664 Franken. In einem weiteren Fall beliefen sich die Kosten auf rund 470 000 Franken.
Rang sechs, sieben und zehn auf der Liste nahm das Präparat Replagal der Drac AG in Murten BE ein. Das Mittel rettet Patienten das Leben, die an der Fabry-Krankheit leiden, die Ähnlichkeiten mit Morbus Gaucher hat. Den Betroffenen fehlt ein Enzym, das für den Abbau von Fettsubstanzen in den Zellen verantwortlich ist. Sie erhalten per Infusion das gentechnisch produzierte Enzympräparat. Ohne die Behandlung sterben männliche Betroffene durchschnittlich mit knapp 50 Jahren. Die Medikamente kosteten die Helsana letztes Jahr pro Patient 446 000 bis 520 000 Franken.
Auf Platz acht lag das Medikament Myozyme von Sanofi-Aventis, das Menschen mit Morbus Pompe hilft. Ihnen fehlt ein bestimmtes Enzym im Körper, was meist zu einer fortschreitenden Muskelschwäche und zu Atemproblemen führt. Die Enzymersatztherapie verbessert ihre Lebensqualität. Die Medikamente kosteten die Helsana in einem Fall knapp 492 000 Franken pro Jahr.

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