Die beste Cumulus-Kreditkarte aller Zeiten»: So selbstbewusst bewirbt die Migros zurzeit ihre neue Gratis-Karte. Die Cumulus Kreditkarte ohne Jahresgebühr wird neu von der Migros-Bank herausgegeben. Die Migros übertreibt nicht. Das zeigt ein Vergleich von zwölf Kreditkarten ohne Jahresgebühr der fünf Schweizer Herausgeber Migros-Bank, Viseca, Topcard/UBS, Cembra und Swisscard.
Beim Einsatz der Karten fallen vor allem dann hohe Gebühren an, wenn man sie bei Einkäufen im Ausland einsetzt, sei dies vor Ort oder via Internet. Bei jeder Transaktion in einer Fremdwährung kassieren die Kartenfirmen mit Bearbeitungsgebühren von bis zu 2,5 Prozent kräftig mit.
Bei der neuen Migros-Kreditkarte fällt diese Gebühr weg. Das lohnt sich für die Kunden, wie der saldo-Vergleich für die Währungen Euro, Dollar und britisches Pfund zeigt: Die Migros-Bank bietet zwar nicht den besten Wechselkurs an. Sie ist aber dank dem Verzicht auf Fremdwährungsgebühren durchs Band am günstigsten. Kauft man für 1000 Euro ein, kostet das mit der Cumulus Kreditkarte Fr. 982.23. Mit der Gratis-Kreditkarte von Swisscard zahlt man Fr. 23.07 mehr (siehe Tabelle im PDF).
Gebührenfreie Bancomatbezüge mit der Migros-Kreditkarte
Die Cumulus Kreditkarte ist auch beim Verzugszins mit 9,4 Prozent weitaus am günstigsten. Der Jahreszins bei Teilzahlung beläuft sich bei der Konkurrenz immer mindestens auf 11,95 Prozent. Zudem ist es nur mit der Gratis-Kreditkarte der Migros möglich, im Ausland an Bancomaten zweimal gebührenfrei bis jeweils 500 Franken Bargeld abzuheben.
Unternehmen, die Gratis-Kreditkarten anbieten, versuchen ihre Kunden durch Bonusprogramme zu binden. Kauft man in der Migros ein, gibt es pro ausgegebenem Franken einen Cumulus-Punkt (im ersten Jahr zwei Cumulus-Punkte). Einkäufe ausserhalb der Migros werden mit einem Punkt pro 3 Franken vergütet. Ganz ähnlich verfahren Coop und Spar: Pro Franken gibt es einen Punkt, ausserhalb der Firmen erhält man pro 3 Franken einen Punkt (Coop) oder pro 2 Franken einen Punkt (Spar).
Die Cembra Money Bank gibt für Unternehmen wie Spar, Lipo, Ikea, Conforama und Fnac Gratis-Kreditkarten heraus. Mit der Certo One Mastercard World hat Cembra neu auch eine eigene Karte im Angebot. Der angewandte Wechselkurs ist bei allen derselbe, ebenfalls der Verzugszins – deshalb sind sie nicht alle in der Tabelle aufgeführt. Je nach Ladenkette variiert die Fremdwährungsgebühr zwischen 1,5 und 2 Prozent.
Geld-zurück-Programme sollen Kunden binden
Cembra versucht ihre Kunden mit der Certo-Karte durch ein Geld-zurück-Programm zu binden. So kann man drei Händler bestimmen, bei denen man Einkäufe mit 1 Prozent zurückvergütet erhält. Allerdings können das nur Händler in der Schweiz sein. Kauft man hingegen im Ausland ein, gibt es noch 0,33 Prozent zurück.
Das ist ein ähnliches System, wie es auch Swisscard seit längerer Zeit anwendet. Hier erhält man jeweils ohne Jahresgebühr eine American Express (Amex) sowie eine Visa oder Mastercard. Bei beiden gibt es ein Cashback-Programm. Wer Amex einsetzt, erhält weltweit 1 Prozent zurück, bei Visa oder Mastercard sind es 0,25 Prozent. Dafür verlangt Swisscard bei all ihren Karten die höchste Fremdwährungsgebühr von 2,5 Prozent.
Fazit: Für Kreditkarten sollte man keine Grundgebühren zahlen. Es gibt genügend kostenlose Karten. Und unter diesen ist die neue Cumulus-Kreditkarte der Migros zurzeit am günstigsten. Die anderen Gratiskarten lohnen sich vor allem für Stammkunden der Ladenketten Coop, Manor, Spar oder Ikea.