Beste App gibt Tipps für jeden Velotyp
Velofahrer können ihre Routen auf dem Handy mit Navigationsapps planen. saldo testete, wie gut sich fünf verbreitete Apps dafür eignen.
Inhalt
saldo 07/2023
18.04.2023
Letzte Aktualisierung:
19.04.2023
Marc Mair-Noack
Wer eine Velotour plant, muss nicht unbedingt eine Strassenkarte mitnehmen. Er kann sich den Weg auch von speziellen Navigationsapps auf dem Handy anzeigen lassen – inklusive Tempo, Distanzen und Höhenprofil. Wer eine solche App verwenden will, sollte das Handy sicher am Lenker befestigen.
saldo testete Halterungen vor zwei Jahren. Am besten schnitten der «Bike Bundle II» und der «Out Front Mount V2» ab (
Wer eine Velotour plant, muss nicht unbedingt eine Strassenkarte mitnehmen. Er kann sich den Weg auch von speziellen Navigationsapps auf dem Handy anzeigen lassen – inklusive Tempo, Distanzen und Höhenprofil. Wer eine solche App verwenden will, sollte das Handy sicher am Lenker befestigen.
saldo testete Halterungen vor zwei Jahren. Am besten schnitten der «Bike Bundle II» und der «Out Front Mount V2» ab (saldo 14/2021). Wichtig: Navigationsapps brauchen viel Strom. Wer länger unterwegs ist, muss den Akku möglicherweise unterwegs aufladen. Man kann die Karten schon daheim aufs Handy herunterladen, um unterwegs ohne Internet auszukommen.
saldo testete die Apps auf Velorouten in den Kantonen Aargau, Baselland, Bern und Zürich auf ihre Praxistauglichkeit. Ergebnis: Am besten planen Velofahrer eine Tour mit Komoot. Die App punktete mit einfacher Bedienung und guter Anzeige. Sie führte die Route soweit möglich über Velowege und vermied stark befahrene Strassen.
Ähnlich gut war «Bikemap», jedoch mit Abstrichen bei der Bedienung und Anzeige. «Google Maps» lässt sich zwar einfach bedienen, aber das Herunterladen von Karten zu Hause war mühsam. Der grosse Pluspunkt von «Schweiz Mobil» sind die zahlreichen Routenvorschläge quer durch die Schweiz.
Die Bewertung der Apps bezieht sich nur auf den Nutzen für eine Velotour, nicht auf den Datenschutz. Denn die Benutzer müssen davon ausgehen, dass sämtliche Daten an die Hersteller gehen, bei Komoot, Bikemap und Google Maps auch an Amazon und Google.
Komoot
4.5 Sterne
- Bedienung: Die Route lässt sich leicht mit Start- und Endpunkt planen. Dazu gibt man die Adresse ein oder legt die Punkte auf der Karte fest. Kurze Einarbeitungszeit. Routenvorschläge je nach Typ: Rennvelo, Citybike, Mountainbike und andere.
- Übersichtlichkeit: Sehr gut. Menüpunkte bei der Planung und Anzeige während der Fahrt sehr übersichtlich. Dauer, Distanz und Höhenprofil werden angezeigt, ebenso Strassentypen (Veloweg, Nebenstrasse, Hauptstrasse).
- Routenvorschläge: Sehr gut. Verkehrsarme Routen und Velowege werden bevorzugt. Warnung erscheint, wenn man eine Route zeichnet, auf der Velofahren verboten ist.
- Ohne Internet möglich: Nur mit gekauften Karten.
- Datenschutz: Mangelhaft. Sendet Standortdaten an Google, Amazon und andere.
- Preis: Gratis. Karten herunterladen: pro Region 3 Franken, weltweite Karten einmalig 25 Franken. Premiumversion 60 Franken pro Jahr.
Bikemap
3.5 Sterne
- Bedienung: Routenplanung mit Adresse oder Karte. Nicht selbsterklärend. Längere Einarbeitung nötig, anschliessend einigermassen einfach.
- Übersichtlichkeit: Während der Planung ist nur ein kleiner Teil der Karte zu sehen. Dauer, Distanz und Höhenprofil werden angezeigt. Während der Navigation: gut. Karte und Weg gut ersichtlich. Schrift etwas klein.
- Routenvorschläge: Gut. Jedoch in einem Fall keine Warnung bei Velofahrverbot. Veloweg wird gegenüber Hauptstrassen bevorzugt.
- Ohne Internet möglich: Nur bei Premiumversion.
- Datenschutz: Mangelhaft. Sendet Daten wie etwa den Standort an Facebook, Google, Amazon und andere.
- Preis: Gratis. Premiumversion (mit Sprachansage, Karten ohne Internet, Routenprofil) 9 Franken pro Monat, 54 Franken pro Jahr.
Schweiz Mobil
3 Sterne
- Bedienung: Im Zentrum der App stehen rund 100 Tourenvorschläge durch die ganze Schweiz. Sie umfassen viele Informationen wie Texte und Fotos. Schwieriger wird es, wenn man eine eigene Route planen will (nur mit Gönnerabo möglich). Dazu ist eine längere Einarbeitung nötig. Ein grosser Nachteil: Eigene Routen lassen sich nur via Karte im Internetbrowser erstellen, nicht in der App direkt. Die Route wird anschliessend in die App geladen.
- Übersichtlichkeit: Genügend. Während der Fahrt sind Karte und Schrift etwas klein.
- Routenvorschläge: Sehr gut. Nationale und regionale Routen vorhanden. Diese sind ganz auf Velofahrer ausgerichtet und meist fern von stark befahrenen Strassen.
- Ohne Internet möglich: Nur mit Gönnerabo.
- Datenschutz: Genügend. Sendet allgemeine Daten an Google.
- Preis: Gratis. Gönnerabo: 35 Franken pro Jahr.
Google Maps
3 Sterne
- Bedienung: Einfach. Wenig Einarbeitung nötig. Die Route lässt sich nur mit Start- und Zielpunkt festlegen, man kann keine eigene Route einzeichnen. Zwischenstopps muss man extra einfügen. Dauer, Distanz und Höhenprofil werden angezeigt. Nach der Planung lässt sich die Route nur umständlich für eine spätere Verwendung speichern.
- Übersichtlichkeit: Gut.
- Routenvorschläge: Genügend. Velofahrverbot wurde in einem Fall nicht erkannt. Verkehrsarme Routen und Velowege werden bevorzugt.
- Ohne Internet möglich: Ja. Es ist aber umständlich, eine Karte herunterzuladen: Ort auf Karte suchen, danach Ort in Suchzeile durch «ok maps» ersetzen.
- Oft – aber nicht immer – lässt sich dann die ausgesuchte Karte herunterladen.
- Datenschutz: Mangelhaft. Sendet Standortdaten an Google.
- Preis: Gratis.
Mapout
2 Sterne
- Bedienung: Start- und Endpunkt lassen sich nicht eingeben. Route lässt sich auf Karte einzeichnen. Längere Einarbeitung nötig. Danach ist die App einigermassen benutzerfreundlich.
- Übersichtlichkeit: Genügend. Route während der Fahrt zu klein dargestellt.
- Routenvorschläge: Keine. Man zeichnet Route selbst. Kurios: Es ist möglich, eine Route quer durch einen Fluss zu zeichnen.
- Ohne Internet möglich: Ja.
- Datenschutz: Genügend. Sendet allgemeine Daten an Google.
- Preis: Einmalig 5 Franken.