Fondsanteile gibt es je nach Bank zu unterschiedlichen Preisen. Die Dfferenzen bei genau gleichen Papieren sind deutlich höher als etwa die Preisunterschiede von gleichen Waren in verschiedenen Supermärkten. Deshalb lohnen sich Preisvergleiche auch für Anleger.
Der Kauf von Anteilen des börsengehandelten Fonds iShares SPI ETF im Wert von 20'000 Franken kostet zum Beispiel zwischen 10 und 194 Franken, das Konto bis zu 60 Franken, das Depot 22 bis 90 Franken pro Jahr und ein Wiederverkauf der Anteile zwischen rund 10 und 240 Franken. Insgesamt liegen die Kosten zwischen 42 und 545 Franken – für die genau gleiche Dienstleistung der Bank. Das zeigt ein Vergleich der Konditionen von sieben Banken.
Am günstigsten ist die Internetbank Swissquote, an zweiter Stelle liegt die Migros-Bank, gefolgt von der VZ Depotbank. Mit Abstand am teuersten ist die UBS – deutlich teurer als die Raiffeisenbanken (siehe Tabelle im PDF).
Die Bankkosten unterscheiden sich je nach Art der Anlage. Ein Überblick der beim Kauf, Besitz und Verkauf anfallenden Spesen:
Kontoführungsgebühr: Wer anlegen will, braucht bei seiner Depotbank ein Konto. Von diesem Konto zahlt er dann die Wertschriften. Viele Banken verlangen dafür Kontoführungsgebühren. Swissquote verzichtet darauf. Bei der Migros-Bank ist das Konto gratis, wenn der Depotwert mehr als 7500 Franken beträgt.
Depotgebühren: Wertschriften werden bei der Bank aufbewahrt. Dafür verlangen die Institute jährlich eine Depotgebühr. Diese liegt bei den von saldo verglichenen Banken zwischen 0,11 Prozent (Swissquote) und 0,45 Prozent (Postfinance) des angelegten Betrags von 20'000 Franken.
Selten geworden sind Gebühren für einzelne Posten. Die Bank Cler zum Beispiel verlangt pro Position 10 Franken pro Jahr. Das heisst: Wer dort Anteile eines einzigen Fonds deponiert, zahlt pro Jahr 10 Franken, bei 20 verschiedenen Aktien sind es 200 Franken.
Courtage: Wer seiner Bank den Auftrag für einen Fondskauf an der Börse gibt, muss dafür eine sogenannte Courtage zahlen. Sie beträgt oft einen Prozentsatz des Auftragsvolumens. So verlangt zum Beispiel die UBS 1,2 Prozent des Transaktionswerts. Ein Bankkunde, der also für 20'000 Franken einen ETF kauft, zahlt dafür 240 Franken.
Internetbanken wie Swissquote belasten dagegen oft fixe Gebühren. Der Kauf von geläufigen ETF-Anteilen kostet nur 9 Franken. Dazu kommt die Realtime-Gebühr von 85 Rappen für die prompte Ausführung eines Börsenauftrags. Bei weniger geläufigen ETFs kennt auch Swissquote ein Stufenmodell: Ein Kauf für 20'000 Franken würde eine Gebühr von 80 Franken kosten.
Bei aktiv verwalteten Fonds kann beim Erwerb eine Zeichnungsgebühr anfallen. Dieser Aufschlag auf den Kaufpreis beträgt bis zu 5 Prozent. Keine solchen Gebühren gibt es bei passiven Fonds – also ETFs. Diese Anteile werden wie Aktien an der Börse gehandelt.
Rücknahmegebühren: Beim Verkauf von Fondsanteilen fallen zum Teil Rücknahmegebühren an. Die Fondsgesellschaft verlangt bis zu zwei Prozent des Werts der zurückgenommenen Anteile.
Verwaltungs- und Beratungskosten: Wer Anlageentscheide nicht selbst fällen will (Execution Only), kann einen Vermögensverwaltungsvertrag abschliessen. Das kostet normalerweise rund 1,5 Prozent des Depotwerts. Wer sich nur beraten lassen möchte, aber selbst entscheiden will, zahlt zwischen 0,5 und 1 Prozent des Depotwerts. Häufig sind diese Prozentsätze umso tiefer, je höher das verwaltete Vermögen ist.
Manche Banken verlangen ausserdem eine erfolgsabhängige Gebühr (Performance Fee). Das heisst: Über einer bestimmten Schwelle treten die Kundinnen und Kunden einen Teil der Mehrrendite an den Vermögensverwalter ab.