saldo wies Rückstände des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat wiederholt in Lebensmitteln nach – zuletzt in Teigwaren und Wein (saldo 3/2022). Die Internationale Agentur für Krebsforschung bewertet Glyphosat seit 2015 als «möglicherweise krebserregend». Ende Jahr läuft die Zulassung des Pflanzengifts in der EU aus. Deshalb hätte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) diesen Sommer eine neue Risikobewertung einreichen müssen. Die ­Behörde verschiebt das nun auf Juli 2023. ­Begründung: Es seien «viel mehr wissenschaftliche Daten einge­gangen als üblich». Diese Daten sollen zuerst ausgewertet werden. Die Umweltschutzorganisation Pesticide Action Network kritisiert, es gebe genügend Studien, welche die Schädlichkeit belegen. Der verschleppte EU-Entscheid verzögert auch ein mögliches Verbot in der Schweiz: Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit sagt, man werde «die Beurteilungsergebnisse der Efsa und die Erwägungen der EU-Kommission» übernehmen.