Die meisten Kunden brauchen die Banken für ihr Privatkonto. Unter Umständen haben sie noch ein Sparkonto, eine Maestro- und eine Kreditkarte. Häufig haben sie die Konten bei der gleichen Bank, von ihr beziehen sie auch die Karten.
Immer häufiger bieten die Banken nun Pakete an, die weitere Leistungen enthalten. Bei grossen Paketen sind mehrere Privat-, Kontokorrent- und Fremdwährungskonten, mehrere Kreditkarten, Spar- und Vorsorgekonten sowie Versicherungen inklusive.
Die Banken bewerben diese Kombi-Produkte als besonders günstig. Doch sind sie für die Kunden wirklich vorteilhaft? saldo hat drei Kombi-Pakete von Bank Coop, Credit Suisse und Zürcher Kantonalbank angeschaut. Die Pakete beschränken sich auf die wichtigsten Basisleistungen.
Kreditkarte besser separat beziehen
Ergebnis: Die gleichen Leistungen sind im Paket günstiger, als wenn man sie alle einzeln bezahlen muss (siehe Tabelle). Doch bei allen drei Banken fahren die Kunden am günstigsten, wenn sie das Privatkonto und die Maestrokarte einzeln bezahlen und die Kreditkarte bei einem andern Herausgeber beziehen – etwa die Supercardplus bei Coop oder die Cumulus-Mastercard bei Migros. Beide kosten keine Jahresgebühren und gehören zu den günstigsten Kreditkarten (siehe «K-Tipp» 1/16). Damit kann man bei allen drei Banken eine Gebühr von 100 respektive 200 Franken pro Jahr sparen.
«Zückerli», die vielen gar nichts bringen
Die Banken bewerben ihre Pakete meist noch mit zusätzlichen Vorteilen wie Bonusprogrammen, Coop-Superpunkten (Bank Coop) oder Ermässigungen bei kulturellen und sportlichen Veranstaltungen. Das sieht auf dem Papier gut aus, macht sich unter dem Strich aber kaum bezahlt. Vor dem Abschluss eines Pakets sollte man sich gut überlegen, ob man diese «Zückerli» wirklich will, wenn man dafür höhere Gebühren zahlen muss.
Vorteilhaft kann von Fall zu Fall ein Bonus auf dem Sparzins sein. So zahlt die Bank Coop beim Sparkonto zurzeit 0,1 Prozent Zins, beim Paket «E-Classic» dagegen im ersten Jahr 0,2 Prozent, im zweiten bis vierten Jahr 0,3 Prozent, ab dem fünften Jahr 0,4 Prozent und ab dem zehnten 0,5 Prozent. Die Credit Suisse zahlt beim Paket «Bonviva Silver» 0,25 Prozent Zinsen pro Jahr statt der sonst üblichen 0,01 Prozent. Und bei der ZKB erhalten die Kunden beim Paket «ZKB inklusiv» für die ersten 5000 Franken auf dem Sparkonto einen Zins von 1 Prozent statt den Normalzins von 0,05 Prozent.
Aber auch bei den Sparzinsen lassen sich Alternativen zu den Konditionen der Pakete finden. Wer mindestens 10 000 Franken anlegen kann, bekommt bei der Bank CIC zurzeit einen Zins von 0,4 Prozent pro Jahr – ganz ohne Paket. Für kleinere Summen bietet sich die WIR-Bank mit aktuell 0,2 Prozent Zinsen an.