Die Reisebranche setzt Kunden unter Zeitdruck: «Es gilt, sich so schnell wie möglich die besten Plätze zu sichern», sagt TUI-Marketingleiterin Celina Calvetti in einem Werbebeitrag auf Blick.ch. Grund: Die Preise für Badeferien würden deutlich steigen, je näher der Sommer rücke. Ähnliches verbreiteten Branchenvertreter in anderen Zeitungen.
Ob das stimmt, lässt sich nicht überprüfen. Tatsache ist: Viele Veranstalter versuchen, Kunden mit Frühbucherrabatten zu locken. Doch trotz den Vergünstigungen sind Badeferien im Ausland vergleichsweise teuer. Das zeigt eine saldo-Stichprobe von Ende Januar. Unter Berücksichtigung von Rabatten verglich saldo die Preise von 54 Arrangements an acht Destinationen: Pauschalangebote für Paare oder Familien im kommenden Sommer. Sie umfassen jeweils Hin- und Rückflug, Unterkunft, Verpflegung sowie die Transfers zwischen Flughafen und Hotel am Ferienort.
Badeferien bis zu 1000 Franken teurer als vor zwei Jahren
Für 18 dieser Arrangements recherchierte saldo die Preise bereits vor zwei Jahren: 14 sind heute teurer, teilweise massiv. So kosteten zwei Augustwochen im Aqua Blue Hotel auf der griechischen Insel Santorini für zwei Erwachsene mit Flügen und Transfers vor zwei Jahren bei Tui 4152 Franken, 800 Franken weniger als heute. Das entsprechende Arrangement von Kuoni war damals sogar mehr als 1000 Franken günstiger als heute.
Bei hohen Preisen ist es ratsam, mehrere Angebote zu vergleichen. Fast jedes Badeferienhotel ist bei vielen Veranstaltern im Sortiment – aber zu ganz unterschiedlichen Preisen. In der saldo-Erhebung zahlte etwa eine vierköpfige Familie Ende Januar für zwei Juliwochen im Hotel Iberostar Pinos Park auf Mallorca (Familienzimmer, all inclusive) bei Hotelplan 10'767 Franken, der Retourflug ab Basel und die Transfers vor Ort inbegriffen. Bei Tui kostete das Arrangement 8828 Franken, also fast 2000 Franken weniger.
Direktbuchung nur in einem Fall günstiger
Man kann Ferien auch selbst buchen und bei Airlines, Hotels und Taxi- oder Busfirmen für die Transfers direkt reservieren. Vor sieben Jahren schrieb saldo: «Wer im Sommer Badeferien machen will, bucht Flug und Hotel besser selbst. Entsprechende Pauschalarrangements sind oft teurer.»
In der aktuellen Stichprobe führte die Variante Direktbuchung nur für Badeferien in den Bungalows Cordial Green Golf auf der Insel Gran Canaria zum tiefsten Preis. Die Ferien im Hotel Djerba Plaza (Tunesien) und im Hotel Steigenberger Aqua Magic in Hurghada (Ägypten) dagegen kosteten direkt gebucht mehr als beim teuersten Veranstalter.
Die Zusammenstellung aller Hotels und Angebote der Stichprobe finden Sie unter Saldo.ch/badeferien2024.