Bergwanderungen, Velotouren und Bootsausflüge in der Schweiz sind etwas Schönes. Doch nach zweimal Sommerferien zu Hause, für die sich viele Einheimische wegen Corona entschieden hatten, dürfte der Wunsch nach einer Reise ans Meer aber wieder weit verbreitet sein.
saldo verglich deshalb in einer Stichprobe die Preise von 20 Badeferien-Arrangements im Sommer 2022 mit den Kosten, die zu Beginn der Pandemie vor zwei Jahren anfielen. Bei allen Arrangements handelt es sich um Pauschalangebote für Paare oder Familien mit einem oder zwei Kindern für den kommenden Sommer. Sie enthalten jeweils Hin- und Rückflug sowie Unterkunft und Verpflegungsleistungen. Mit einer Ausnahme sind auch die Transfers am Ferienort zwischen Flughafen und Hotel inbegriffen. Die wichtigsten Resultate des Vergleichs:
11 der 20 Arrangements sind diesen Sommer teurer als vor zwei Jahren. Die grössten Aufschläge zeigten sich in der Stichprobe beim Hotel Iberostar Pinos Park auf Mallorca. Das Paket umfasst zwei Ferienwochen von Mitte bis Ende Juli im Familienzimmer mit All-inclusive-Verpflegung, Retourflug ab Basel und Transfers am Ferienort. Es kostet für eine vierköpfige Familie bei Hotelplan und der Hotelplan-Marke Migros Ferien aktuell rund 2000 Franken oder gegen 25 Prozent mehr als vor zwei Jahren. Gar rund 26 Prozent beträgt der Aufschlag für eine dreiköpfige Familie im Hotel Steigenberger Aqua Magic im ägyptischen Feriengebiet Hurghada: Migros Ferien erhöhte den Preis für das einwöchige Arrangement von 2150 auf 2706 Franken. Im Sommer 2020 habe die Branche «teilweise verhältnismässig tiefe Preise angeboten», sagt Hotelplan Sprecherin Bianca Gähweiler zu den Aufschlägen. Ziel sei es gewesen, den von der Coronakrise hart getroffenen Tourismus wieder anzukurbeln.
9 der 20 Arrangements kosten heute weniger als vor zwei Jahren. Beim Paket von Helvetic Tours für eine vierköpfige Familie im Hotel Meliá Madeira Mare fiel der Preis am stärksten: Er beläuft sich für das einwöchige Arrangement auf 4549 Franken – das sind 1431 Franken weniger als vor zwei Jahren. Auch bei ITS Coop Travel sank der Preis, und zwar um 969 auf noch 4571 Franken. Markus Flick von Kuoni/Helvetic Tours vermutet, dass das Hotel «die Nachfrage in dieser für den Tourismus schwierigen Zeit stimulieren möchte».
Mit den Auf- und Abschlägen zeigt der Zweijahresvergleich keine einheitliche Entwicklung. Die von saldo befragten Reiseveranstalter halten dazu fest, die Preisgestaltung sei vor allem von Angebot und Nachfrage, dem Buchungszeitpunkt sowie der Preispolitik der Hotels und Airlines abhängig. Daraus folgt: Wer Badeferien plant, sollte abklären, ob sein Wunscharrangement bei mehreren Veranstaltern erhältlich ist. Zum Teil kann man von markanten Preisunterschieden profitieren. In der Stichprobe kostete etwa das Arrangement Iberostar Pinos Park auf Mallorca bei Tui 1308 Franken weniger als bei Hotelplan.
Die meisten Reiseveranstalter bieten ihren Kunden gewisse Absicherungen gegen Kosten, die wegen kurzfristiger coronabedingter Änderungen entstehen können. Es ist ratsam, sich beim Buchen vor allem über die Umbuchungs- und Stornierungsbedingungen zu informieren. Klar ist: Wenn ein Veranstalter eine Reise annulliert, muss er bereits einkassiertes Geld zurückzahlen. Können Kunden dagegen selbstverschuldet nicht reisen, weil sie etwa eine Einreisevorschrift des Ziellands nicht erfüllen, besteht kein Anspruch auf Rückerstattung.