Wohnmobile haben viele Vorteile. Sie sind familienfreundlich, man ist mobil und nah an der Natur. Oft fährt man damit auch günstiger als mit Mietauto und Hotel. Das Angebot reicht vom simplen VW-Bus bis zum Grossraumfahrzeug mit Flachbild-TV und Dusche.
Wer im Winterhalbjahr eine Reise nach Australien oder Neuseeland plant, sollte schon jetzt ein Wohnmobil buchen. Denn in der Hochsaison sind Wohnmobile lange im Voraus ausgebucht.
saldo hat die Preise für vier kompakte Modelle in Australien und Neuseeland bei sieben Vermittlerportalen verglichen. Die gewählten Fahrzeuge haben zwei oder vier Schlafplätze, sind wendig und verbrauchen weniger Treibstoff als grosse Wohnmobile. Die Kilometerzahl ist bei den Campern in der Stichprobe unlimitiert, die Mietdauer beträgt vier Wochen: vom 19. Januar bis 16. Februar 2019. Die Zeit von Mitte Dezember bis Ende Januar sollte man in Australien und Neuseeland meiden. Dann sind dort Schulferien. Die Nachfrage nach Campern ist gross und die Preise sind hoch.
Enorme Preisunterscheide in Neuseeland
Ergebnis des Preisvergleichs: Ein Wohnmobil für vier Wochen gibt es in Sydney oder Melbourne ab etwa 1600 bis 1800 Franken, in Auckland oder Christchurch ab etwa 2500 Franken. Der Preisunterschied zwischen dem teuersten und dem günstigsten Angebot betrug in der Stichprobe bis zu 835 Franken (Australien), in Neuseeland sogar bis zu 1769 Franken (siehe Tabelle im PDF). So war der Jucy Chaser ab Christchurch bei Cu-camper.com für 2573 Franken zu haben, bei Discovery.motorhomes.co.nz und Drivenow.co.nz für 4342 Franken.
Der Britz Venturer ab Melbourne kostete auf der deutschen Website Cu-camper.com 2830 Franken, bei Discovery-campervans.com.au hingegen 3665 Franken. Die deutsche Website hatte in zwölf Fällen das günstigste Angebot.
Tipp: Die Angebote auf den Internetseiten der jeweiligen Vermieter (Apollo Britz, Jucy und Mighty) lohnen sich nicht: Die Vermittlerportale waren in der Stichprobe in allen Fällen günstiger.
Tipps für die Miete von Wohnmobilen
Kaution: In Australien und Neuseeland verlangen die Vermieter von Wohnmobilen eine Kaution von 2200 bis rund 5400 Franken. Diese Summe wird der Kreditkarte belastet und nach der ordentlichen Rückgabe zurückerstattet. Damit hat man seine Kreditkartenlimite womöglich schon verbraucht. Deshalb sollte man für längere Reisen mehrere Kreditkarten mitnehmen.
Kleingedrucktes: Vor dem Buchen sollte man die Mietbedingungen genau studieren. Beim Portal Cu-camper.com zum Beispiel finden sich in der Rubrik «Wichtige Hinweise» Angaben über zusätzliche Kosten.
Einschränkungen: Bei vielen Anbietern gilt ein Buchungsminimum (zum Beispiel eine Woche). Prüfen Sie auch, ob es Altersbeschränkungen gibt. Viele Vermieter lassen junge, ältere oder unerfahrene Fahrer nicht ans Steuer. Sie verlangen meist einen Aufpreis, wenn mehr als eine Person fährt. Haustiere sind oft nicht erlaubt.
Führerausweis: Ein normaler Führerausweis Kategorie B reicht aus. Das gilt auch, wenn die in der Schweiz geltende Limite von 3,5 Tonnen Fahrzeuggewicht überschritten ist. Nötig ist aber ein Internationaler Führerausweis zusammen mit dem Original. Zu beziehen über das Strassenverkehrsamts des Wohnsitzkantons (www.ch.ch/de/internationa lerfuhrerausweis)
Zusatzkosten: Nicht zu vergessen sind die Kosten für Campingplatz und Treibstoff. Wie viel Benzin oder Diesel die Camper schlucken, geben die wenigsten Portale an. Auf Camperboerse.de findet man diese Information unter dem «i»-Symbol hinter dem Modellnamen. Laut dem Portal verbrauchen etwa der «Highball» von Mighty und der «Euro Tourer» von Apollo je 12 Liter pro 100 Kilometer. Benzin ist in Australien und Neuseeland eher teurer als in Europa. Übrigens: Falls nicht schon im Grundpreis für den Camper inbegriffen, ist es im Sommer sinnvoll, einen Campingtisch, Stühle und ein Sonnensegel dazuzubuchen.
Abseits campieren: Wildes Campieren ist in Australien erlaubt, in Neuseeland oft nicht zulässig. Wohnmobile brauchen Strom, zum Beispiel für den Kühlschrank. Die meisten Camper haben keinen Generator.
In Australien und Neuseeland ist der Strom auf den Campingplätzen im Übernachtungspreis inbegriffen.