Die obligatorische Grundversicherung der Krankenkasse zahlt für Behandlungen im Ausland maximal das Doppelte des Schweizer Tarifs. Das reicht nicht in allen Fällen: Wer in die USA, nach Australien oder Russland reist, muss unter Umständen einen Teil der Arzt- und Spitalkosten selbst bezahlen. Aber auch in europäischen Ländern kann das geschehen, falls die Behandlung in einer teuren Privatklinik erfolgt. Für einige Länder ist deshalb eine Zusatzdeckung für Arzt- und Spitalkosten empfehlenswert. Grundsätzlich gibt es dazu drei Möglichkeiten:
Schutz über die Zusatzversicherung der Krankenkasse
Viele Krankenkassen verkaufen Zusatzversicherungen, die ganzjährig eine Palette von zusätzlichen Deckungen, inklusive Auslandschutz bieten. Überdurchschnittliche Leistungen bieten die Helsana-, Visana- und CSS-Gruppe, KPT, Assura sowie Swica.
Wer bei einer dieser Kassen eine Zusatzversicherung hat, die auch Spital- und Arztkosten im Ausland zahlt, ist das ganze Jahr weltweit für unbegrenzte Behandlungskosten versichert. Dies gilt bei Krankheit wie bei Unfall.
Wer bei einer anderen Kasse eine ähnliche Zusatzversicherung abschloss, sollte in den Versicherungsbedingungen nachschauen, ob ein Auslandschutz inbegriffen ist und ob die Leistungen begrenzt sind. Wenn die maximale Deckung bei 6000 Franken pro Fall liegt, wie etwa bei der EGK (Sun 3), ist das zu wenig.
Die Heilungskosten nur für ein paar Wochen versichern
Wer keine Zusatzversicherung zur Krankenkasse hat, kann eine Ferien-Heilungskostenversicherung abschliessen, die nur für den Zeitraum der Ferien gültig ist. Auch diese Möglichkeit gilt sowohl bei Krankheit als auch bei Unfall. Der Vorteil: Sie ist günstiger als eine ganzjährige Zusatzversicherung bei der Krankenkasse.
Ein Abschluss ist auch möglich, wenn man bei der entsprechenden Kasse sonst nicht versichert ist. Die Einzahlungsbestätigung gilt als Versicherungsausweis. Es findet keine Gesundheitsprüfung statt. Für 14 Tage Auslandferien liegen die Prämien zwischen 22 und 32 Franken für Einzelpersonen und zwischen 50 und 80 Franken für eine Familie. Diese Versicherung ist auch für eine Dauer von bis zu einem Jahr möglich.
Eine Jahres-Reiseversicherung mit Heilungskosten
Hier schliesst man eine Jahres-Reiseversicherung inklusive Baustein «Heilungskosten» ab. Jahres-Reiseversicherungen sind Pakete mit etlichen Leistungsbestandteilen. Die wichtigsten sind eine Annullierungskosten-versicherung sowie Personen- und Auto-Assistance.
Solche Pakete sind in der Regel direkt bei Versicherungsgesellschaften beziehungsweise Verkehrsclubs wie TCS oder VCS erhältlich. Grundsätzlich sind die Heilungskosten nicht dabei.
Es gibt jedoch Ausnahmen. In diesen Fällen ist der Heilungsschutz relativ günstig: Einen umfassenden zusätzlichen Heilungsschutz bietet unter anderen die CSS. Die Prämien belaufen sich auf 62 Franken pro Jahr für Einzelpersonen und 149 Franken für Familien. Auch bei der erweiterten Variante «Secure trip plus» der Allianz Global Assistance ist der zusätzliche Heilungsschutz dabei.
Der TCS bietet im Rahmen des Schutzbriefes eine ganzjährige Zusatzdeckung mit Heilungskosten im aussereuropäischen Raum für 50 Franken pro Jahr an. Sie empfiehlt sich für Personen, die bei ihrer Krankenkasse lediglich die Grundversicherung und keine Zusatzversicherung haben.
Die Europäische Versicherung und der VCS haben ein vergleichbares Angebot. Es ist jedoch auf die Maximalsumme von 100 000 Franken beschränkt. Die Prämien betragen 69 Franken für Einzelpersonen und 134 Franken für Familien.
Reiseversicherung: Prämienvergleich für 14 Tage Auslandferien
Leistungsbeschrieb: Weltweit volle Deckung bei notfallmässigen ambulanten und stationären Behandlungen bei Krankheit und Unfall, inklusive medizinisch begründete Transporte und Rückführungen in die Schweiz. Teilweise sind Leistungen wie Auslandrechtsschutz oder Hotel- und Unterkunftskosten für eine Begleitperson inbegriffen. Berücksichtigt sind nur Krankenkassen, bei denen eine kurzzeitige Auslanddeckung auch dann zu haben ist, wenn man die Grundversicherung nicht bei dieser Krankenkasse hat.
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- Die Grundversicherung der Krankenkassen: Was bezahlt wird und wie Sie Prämien sparen können
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