Bundesrat und Parlament haben den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. Künftig sollen Wasser, Wind und Sonne den Strombedarf decken. Doch wie funktionieren solche Kraftwerke überhaupt? saldo stellt acht Ausflüge vor, auf denen man das erfahren kann.
Wasserkraftwerke Oberhasli/Grimsel BE
www.grimselwelt.ch
Anreise ab Bahnhof Meiringen mit dem Bus nach Grimsel-Hospiz. Die Kraftwerke Oberhasli (KWO) bieten eine
rund einstündige Führung durch die unterirdische Anlage der Kraftwerke an, Termine siehe Website. Das KWO produziert im Grimselgebiet in neun Kraftwerken mit dem Wasser aus acht Speicherseen jährlich 2350 Gigawattstunden Strom. Das reicht, um 500 000 Vierpersonenhaushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen.
Übernachten: Im Hotel Grimsel Hospiz, im Berghaus Oberaar oder im Hotel Handeck.
Bergwanderungen: Zum Oberaargletscher in rund einer Stunde. Über den Kristallweg zum Hotel Handeck rund 3 bis 4 Std.
Wasserkraftwerke Gondo und Gabi VS
www.saldo.ch/bl4786
Gondo ist mit dem Bus ab Bahnhof Brig zu erreichen. Im Wasserkraftwerk Gondo fliesst das Wasser direkt aus einem Stausee durch die Turbinen. Das Wasser für die Stromgewinnung im Kraftwerk Gabi wird aus einem Ausgleichsbecken in Simplon-Dorf zugeführt. Es wird eine stündige Führung angeboten. Termine siehe Website.
Übernachten: Im Hotel Stockalperturm oder in der Pension Bellevue.
Bergwanderungen: Hinunter ins Zwischenbergental 1 ¾ Std., aufwärts zum Kraftwerk Gabi und nach Simplon Dorf 3 ¾ Std., hinunter bis nach Domodossola rund 10 Std.
Wasserkraftwerk Lago di Luzzone/Bleniotal TI
www.saldo.ch/bmf735
Anreise ab Bahnhof Biasca mit dem Bus nach Olivone. Von dort entweder weiter mit dem Bus oder zu Fuss zum Lago di Luzzone. Die Führung durchs Wasserkraftwerk der Blenio Kraftwerke AG kann auf Voranmeldung gebucht werden.
Übernachten: In der Casa Lucomagno, im Hotel Olivone.
Bergwanderung: Via die Scaletta-Hütte, den Greina-Pass und die Motterascio-Hütte zum Lago Luzzone (4 ½ Std).
Wasserkraftwerk Palü und Cavaglia GR
www.saldo.ch/bn5472
Ein ausgeschilderter Strom-lehrpfad führt in rund drei Stunden vom Bernina-Hospiz dem Lago Bianco entlang bis nach Cavaglia. Ganzjährig können jeweils am Donnerstag die Wasserkraftwerke Palü und Cavaglia besichtigt werden. Voranmeldung spätestens drei Wochen vor der gewünschten Besichtigung.
Anfahrt: Das Bernina-Hospiz ist der höchstgelegene Bahnhof der Rhätischen Bahn.
Übernachten: In der Albergo Ospizio Bernina, anderen Hotels der Region oder in der Rifugio Cavaglia.
Wasserwirbelkraftwerk Schöftland AG
www.saldo.ch/bo0615
Das kleine Flusswirbelkraftwerk in der Suhre ist ein Prototyp. Es liefert schon bei minimalem Gefälle und einer Wassermenge ab rund 1000 Litern pro Sekunde Strom. Das Projekt wurde 2011 vom Bundesamt für Energie mit dem Innovationspreis «Watt d’Or» ausgelobt. Führungen nach Vereinbarung.
Wanderung: Von Schöftland bis Beinwil am Hallwilersee (5 Std.).
Flusskraftwerk Ruppoldingen in Boningen SO
www.saldo.ch/bp02ff
Das Flusskraftwerk Ruppoldingen wurde 2000 neu erbaut. Hier werden die grossen Wassermengen der Aare und das kleine Flussgefälle zur Energiegewinnung genutzt. Die Aare wird mit einem Wehr gestaut. Im Maschinenhaus fliesst das Wasser durch Turbinen und treibt diese an. Besuch und Führung nach Voranmeldung möglich.
Wanderung: Unweit des Bahnhofs Murgenthal auf der Holzbrücke über die Aare und parallel zur Aare weitergehen. Der Pfad mündet in eine Strasse, die man überquert. Danach gehts Richtung Forenbanwald über die Gunzger-Allmend und Boningen weiter dem Aareufer entlang zum Ruppoldinger Kraftwerk. Zurück zuerst über die Aare und dann bis zum Bahnhof Rothrist (2 ½ Std.).
Flusskraftwerk Hagneck am Bielersee BE
www.saldo.ch/bq3af1
Anreise: Von Biel bis Bahnhof Hagneck, dann rund 20 Minuten zu Fuss in Richtung Ins und über die Seestrasse zum Besucherzentrum der Bielerseekraftwerke. Im Werk Hagneck wird die Wasserkraft des Aarekanals bei der Einmündung in den Bielersee seit Jahrzehnten genutzt. Das Werk befindet sich in einer geschützten Auenlandschaft. Führungen nach Voranmeldung.
Wanderung: Vom Hagneck-Kanal führt der Wanderweg dem Seeufer entlang zurück nach Biel. Der ausgedehnte Spaziergang dauert 3 ¾ Std.
Sonnenkraftwerk Mont Soleil und Windkraftwerk Mont Crosin JU
www.societe-mont-soleil.ch
www.juvent.ch
Anreise: Ab Bahnhof Saint-Imier zu Fuss in zehn Minuten zur Standseilbahn Funisolaire. Von der Bergstation geht man 25 Minuten bis zum Sonnenkraftwerk Mont Soleil. Von dort führt der Wanderweg über die Jurahöhen in 1 ½ Stunden weiter zum Windkraftwerk auf dem Mont Crosin. Führungen auf Voranmeldung.
Übernachten: In der Auberge Vert-Bois in Mont Crosin.
Bergwanderungen: Vom Mont Soleil zum Mont Crosin und Le Piémont nach Courtelary (3 Std.). Vom Mont Soleil nach Saignelégier (4 ½ Std.). Vom Mont Soleil bis nach Tramelan (gut 4 Std.). Von Mont Soleil bis nach La Chaux-de-Fonds (4 ½ Std.).