HDR, UHD, 4K – in der Werbung für TV-Geräte überschlagen sich die Hersteller mit Fachbegriffen. In manchen Modellen sind «digitale HD-TripleTuner» eingebaut. Andere verfügen über «AI Upscaling» oder locken mit «OLED in Perfektion durch menschliche Intelligenz».
Einige dieser Eigenschaften und Funktionen sind nützlich, auf andere kann man gut verzichten und so Geld sparen.
1. HDMI, Ethernet, USB
Alle aktuellen Fernseher sind mit HDMI-, Ethernet- und USB-Steckdosen ausgerüstet. HDMI braucht es für die Verbindung zum Bluray-Player, zu einem Soundsystem oder einer Spielkonsole. Auch einen Computer verbindet man am einfachsten per HDMI mit dem Fernseher. Am geeignetsten ist dabei die schnellere Technik HDMI 2.1. An die Ethernet-Buchse steckt man das Internetkabel ein und an den USB-Anschluss Kameras, Festplatten oder USB-Sticks, um Videos und Fotos anzusehen.
Nicht mehr an jedem TV-Gerät vorhanden ist ein Klinkenstecker, um Kopfhörer anzuschliessen. Immer häufiger lassen sich nur noch kabellose Bluetooth-Kopfhörer verwenden. Wer seinen Kopfhörer mit Kabel anschliessen will, muss also ein Gerät mit Klinkenbuchse kaufen.
2. Apps
Moderne Smart-TVs sind mit dem Internet verbunden. So lassen sich Apps herunterladen. Diese braucht es, um zum Beispiel Filme oder Serien von Streamingfirmen anzusehen. Die wichtigsten Apps wie Netflix oder Youtube sind auf allen Smart-TVs installiert. Wer weniger verbreitete Apps verwenden will, sollte zuerst abklären, ob sich diese auf dem Fernsehgerät installieren lassen. Besonders viele Apps laufen auf TVs mit dem System «Android TV».
3. Full-HD, 4K, HDR, UHD
Full-HD ist bei den meisten Fernsehsendern die Standard-Bildschirmauflösung und soll scharfe Bilder liefern. Auch die meisten Bluray-Filme basieren auf der Full-HD-Technik. Einige Streamingportale wie Netflix, Amazon Prime und Disney+ senden die Signale in der höheren 4K-Auflösung. Damit ist das Bild auch aus nächster Nähe noch scharf.
Auch wer diese Auflösung nicht braucht, sollte einen 4K-Fernseher kaufen. Erstens kann das Gerät Filme in tieferer Auflösung auf 4K «hochrechnen». Dies nennt sich «Upscaling». Die Bildschärfe kann damit etwas erhöht werden. Zweitens verbessern auch andere technische Eigenschaften solcher Geräte das Bild. Zum Beispiel HDR.
Ebenfalls oft im Laden zu finden sind TV-Apparate mit der Auflösung UHD. Diese ist praktisch identisch mit 4K.
Einzelne Geräte schaffen teils sogar eine 8K-Auflösung. Dagegen sprechen allerdings zwei Gründe: Die Geräte sind um einiges teurer als Fernseher mit geringerer Auflösung. Es gibt aber noch kaum geeignete Filme für diese Technik. Und der Unterschied zu 4K ist fürs Auge kaum feststellbar. 8K kann man also ignorieren.
4. Seitliche Bildqualität
Blickt man seitlich auf den Bildschirm, wirkt das Bild bei manchen Geräten etwas flau. Gut zu wissen: OLED-Fernseher (Erklärung siehe rechts) haben meist eine sehr gute seitliche Bildqualität.
5. DVB-C, DVB-S, Triple Tuner
Moderne TV-Geräte können in der Regel Kabelfernsehen empfangen. Dazu muss ein sogenannter DVB-C-Tuner im Gerät eingebaut sein. Will man via Satellit fernsehen, sollte man ein Gerät mit DVB-S-Tuner wählen. Manche TV-Geräte haben gleich beide Tuner sowie einen für den Empfang via Antenne eingebaut. Dies nennt sich «Triple Tuner».
Wer über eine Zusatzbox wie Swisscom Blue TV und Sunrise TV fernsieht oder dafür eine App verwendet, braucht keinen DVB-Tuner.
6. HDR
HDR steht für «High Dynamic Range» und sorgt für einen hohen Kontrastumfang. Fernseher mit HDR haben stärkere Kontraste und mehr Farbnuancen. Das Bild wirkt realistischer und die Farben wirken tiefer. Besonders bei grossen TV-Geräten fällt HDR positiv auf.
7. LCD, LED, OLED, QLED
Diese Begriffe stehen für die Technik, mit der das Bild hergestellt wird. LCD und LED bedeuten bei den meisten aktuellen TV-Geräten dasselbe. Die weiterentwickelte Technik heisst OLED. Verbreitet und günstiger sind LED-Fernseher.
OLED-Geräte können schwarze Bildbereiche dunkler darstellen als LED. Daher wirkt das Bild bei OLED kontrastreicher. Andererseits wirken grössere weisse Flächen oft weniger hell als bei LED. Das kann vor allem bei Tageslicht störend sein. QLED-Fernseher fallen mit einem besonders hellen Bild auf.
8. Bildgrösse und Stromverbrauch
Früher gab es eine Faustregel, wie weit man je nach Bildgrösse vom Gerät entfernt sitzen sollte. Mit der hohen Bildauflösung heutiger Geräte spielt das kaum mehr eine Rolle. Die richtige Grösse und der passende Abstand sind Geschmackssache. Pixel sieht man kaum noch. Viel wichtiger aber ist: Je grösser das Bild, desto höher der Stromverbrauch.
Meist sind die TV-Grössen in Zoll angegeben und stehen für die Länge der Bildschirmdiagonale: Ein 32-Zoll-Fernseher ist rund 71 Zentimeter breit, ein 49-Zoll-Gerät 108 Zentimeter, bei 55 Zoll sind es 122 Zentimeter und bei 65 Zoll 144 Zentimeter Breite.
Tipp: Lassen Sie sich den Fernseher im Fachgeschäft in Betrieb zeigen. Bestehen Sie darauf, dass kein spezieller Demofilm, sondern das normale Fern-sehprogramm eingestellt ist. Nur so lässt sich die Qualität realistisch einschätzen.