Auch anonymisierte Daten sind nicht wirklich sicher
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saldo 03/2019
19.02.2019
Letzte Aktualisierung:
13.11.2019
Andreas Gossweiler
Elektronische Fitnesstracker wie die von Garmin oder Polar sammeln Gesundheitsdaten etwa zu Schritten, Puls, Schlafdauer oder Kalorienverbrauch. Fachleute warnen seit langem vor mangelndem Persönlichkeitsschutz («Gesundheitstipp» 10/2013). Denn die Tracker senden die Daten übers Internet zu den Herstellern. Jetzt zeigt ein Experiment der Uni Berkeley (USA...
Elektronische Fitnesstracker wie die von Garmin oder Polar sammeln Gesundheitsdaten etwa zu Schritten, Puls, Schlafdauer oder Kalorienverbrauch. Fachleute warnen seit langem vor mangelndem Persönlichkeitsschutz («Gesundheitstipp» 10/2013). Denn die Tracker senden die Daten übers Internet zu den Herstellern. Jetzt zeigt ein Experiment der Uni Berkeley (USA): Auch anonymisierte Daten sind nicht sicher. Bei neun von zehn Personen fanden die Forscher heraus, zu wem die anonymisierten Gesundheitsdaten gehörten. Sie verwendeten dafür ein spezielles Computerprogramm.
Silvia Böhlen, Pressesprecherin des Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten, sagt: «Mit neuen technischen Entwicklungen wird es immer einfacher, Daten zu entschlüsseln.» Um die Privatsphäre zu schützen, sollte man Schrittzähler ohne Internetanschluss kaufen.
Hersteller Polar schreibt in einer Stellungnahme, die Firma gebe keine Aktivitäts- oder Trainingsdaten ohne Zustimmung des Benutzers an Dritte weiter. Hersteller Garmin sagt, er gebe anderen Unternehmen keine Daten.
Tipp: Auf www.gesundheitstipp.ch/Service/Pan Metron kann man für Fr. 25.50 den «Gesundheitstipp»-Schrittzähler Yamax SW-200 kaufen – das Gerät schickt keine Daten ins Internet. Der Schrittzähler wird mit einem Clip am Gürtel oder an der Hosentasche befestigt. Jeden Morgen das Gerät aufklappen und den gelben Knopf drücken – der Zähler startet bei null –, abends einen Blick auf die Anzahl Schritte werfen. Ziel: 10 000 Schritte pro Tag. Das Gerät entspricht wissenschaftlichen Kriterien der Poliklinik der Universität Lausanne.