Geld spielt beim Militär keine grosse Rolle. Das zeigt beispielhaft die Summe, welche die Armee fürs Flicken der Duro-Flotte ausgeben kann: 558 Millionen Franken. Das ist mehr, als die Lastwagen vor 20 Jahren neu gekostet haben. Sogar aus Offizierskreisen kam heftige Opposition gegen dieses Geschäft. Trotzdem winkte das Parlament die Vorlage durch.

Motorbootkompanie mit 126 Soldaten 

Das Binnenland Schweiz will aber auch auf dem Wasser vor dem Feind gerüstet sein. Es besitzt eine «Motorbootkompanie» mit 11 Patrouillenbooten und 126 Soldaten. Einmal im Jahr findet ein Wiederholungskurs statt. Alle vier Jahre gibt es eine breit angelegte Übung. Gemäss Militärdepartement dient die Kompanie in Friedenszeiten primär der «Unterstützung von zivilen Be­hörden».

Seit Bestehen hat die «Swiss Navy» vier «Sonder­ein­sätze» geleistet. Letztmals vor sechs Jahren auf dem Genfersee während des Frankophonie-Gipfels in Montreux. Nicht immer ging alles flott. 1997 bewachte die Marine den Zionistenkongress in Basel. Dabei gab es Streit mit Fährleuten. Die Patrouillenboote machten zu hohe Wellen.

Jüngst drohte der Marine noch das Ende 

Vor drei Jahren wollte die Armee die Motorbootkompanie auflösen. So stand es im geheimen «Masterplan 2013», den der Journalist Beni Gafner in der «Basler Zeitung» publik machte. Aufklärungsdrohnen sollten die Überwachung der Gewässer übernehmen. Damit wäre die Schweiz dem Nachbarland Österreich gefolgt, das 2006 den Dienst seiner beiden Patrouillenboote auf der Donau eingestellt hatte.

Jetzt ist wieder alles anders. Gemäss «Armeebotschaft 2016» will der Bund für 49 Millionen Franken 14 neue Patrouillenboote kaufen. Zur Kehrtwende sagt das Militärdepartement nichts. Auch nicht zur Notwendigkeit der Beschaffung oder deren Kosten. Über den Kauf stimmen National- und Ständerat noch dieses Jahr ab.