Anyós ist ein kleiner Ort im Nordwesten des Pyrenäenstaats Andorra. Dort leben Txell Paloma (53) und ihr Mann Xavier Canal (53) mit Sohn Claudi (21) und Tochter Nara (18). Die Grundschullehrerin und der Feuerwehrmann besitzen ein 30-jähriges Haus aus dem für Andorra typischen dunklen Naturstein mit Fachwerk. Von ihrem Heim mit vier Zimmern blickt die Familie auf Wälder und Berge. Beide Kinder studieren Sozialarbeit im Gesundheitswesen. Paloma und Canal sind Bürger von Andorra. Das sind nur 35 000 der rund 80 000 Einwohner. Der Rest stammt vor allem aus Spanien und Portugal. Auch die Eltern von Txell und Xavier wanderten einst aus der spanischen Nachbarregion Katalonien ein.
Finanzielle Situation
Haushaltseinkommen pro Jahr: 70 300 Franken
Kosten fürs Wohnen: Die Ratenzahlungen für das Haus und die Nebenkosten betrugen 2020 total 11 820 Franken.
Kosten für die Krankenversicherung: Die staatliche Krankenversicherung übernimmt drei Viertel aller Behandlungskosten. Für den Rest schloss die Familie eine Zusatzversicherung für 2600 Franken pro Jahr ab.
Steuern pro Jahr: 920 Franken. Dazu kommen 9500 Franken pro Jahr für die Pensionskasse.
Sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden?
Txell: Wir haben grosses Glück. In Andorra ist Wohnraum teuer. Als wir unser Haus kauften, war es noch einfach, einen Kredit zu bekommen.
Was gibt es heute zum Abendessen?
Txell: Heute ist Freitag, da gibt es immer selbstgemachte Pizza.
Was hat Ihre Berufswahl bestimmt?
Xavier: Ich war in allen möglichen Jobs tätig. Irgendwann wollte ich etwas Nützliches tun und wurde Feuerwehrmann.
Txell: Ich wollte als Kind Lehrerin oder Journalistin werden. Heute bin ich Lehrerin.
Welche Verkehrsmittel benutzen sie?
Txell: Das Auto. Andorra ist eine Autogesellschaft. Alle fahren Auto.
Wie lange ist Ihr Arbeitsweg?
Txell: Zehn Minuten, wenn ich rechtzeitig loskomme. Sonst kann es wegen des Verkehrs bis zu einer halben Stunde dauern.
Xavier: 30 Minuten.
Wie lange arbeiten Sie?
Txell: 30 Wochenstunden in der Schule plus 10 Stunden zu Hause für die Vorbereitung.
Xavier: Ich arbeite 1863 Stunden pro Jahr, immer in 24-Stunden-Schichten. Nach einer Schicht habe ich drei Tage frei.
Wo verbrachten Sie Ihre letzten Ferien?
Txell: Wir waren in Spanien, in Pals an der katalanischen Mittelmeerküste.
Sparen Sie Geld?
Xavier: Wir können jeden Monat etwas beiseitelegen.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Txell: Hie und da Ferien. 2019 war die ganze Familie vier Wochen in Kalifornien.
Wie hat Corona Ihr Leben verändert?
Xavier: Freunde treffen wir nur noch selten.
Txell: Ich habe Angst, dass meinen Eltern in Spanien etwas passieren könnte und wir sie nicht einmal mehr besuchen können.