Das Untergeschoss des zweistöckigen Gebäudes in Leytonstone verfügt über eine Fläche von rund 80 Quadratmetern, drei Zimmer, einen Hinterhofgarten und einen kleinen Vorgarten. Dort veranstaltete Deborah Chandler während des Corona-Lockdowns mit Freunden kleine Konzerte für die Nachbarschaft. Die freiberufliche Cellistin spielt in drei Orchestern und gibt Cellounterricht.
Ihr Mann Dan ist verantwortlich für das Sammeln von Spenden bei einer Wohltätigkeitsorganisation, die sich für Obdachlose einsetzt.
Das Paar traf sich vor 13 Jahren auf einer Kreuzfahrt nach Ägypten, auf der Dan Vorträge hielt und Deborah Konzerte gab. Sohn Gilbert (5) ist gerade in die Primarstufe eingetreten, Tochter Ida (1) wird einige Tage in der Woche von einer Tagesmutter betreut.
Finanzielle Situation
- Haushaltseinkommen: 7000 Franken pro Monat
- Wohnkosten: 1000 Franken pro Monat für die Hypothek, 670 Franken für Nebenkosten
- Krankenversicherung: Keine Kosten. Die Gesundheitsversorgung ist für alle Einwohner Grossbritanniens kostenlos beziehungsweise in den Steuern inbegriffen
- Steuern: 16 500 Franken pro Jahr
Sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden?
Deborah: Ja, wir leben sehr gern in London.
Dan: Aber bald brauchen wir mehr Platz für die Kinder.
Was gibt es heute zum Abendessen?
Deborah: Pasta mit Pesto.
Wie lange ist Ihr Arbeitsweg?
Deborah: Das hängt davon ab, wo ich ein Konzert gebe. Im Durchschnitt eine Stunde.
Dan: Mit dem Velo sind es 50 Minuten ins Zentrum – wenn ich nicht zu Hause arbeite.
Wie viele Stunden arbeiten Sie pro Tag?
Dan: Acht Stunden.
Deborah: Vier Tage pro Woche, im Durchschnitt sieben Stunden pro Tag.
Wo waren Sie zuletzt in den Ferien?
Deborah: Letzten Sommer waren wir zwei Wochen bei meinen Eltern im Nordosten Englands. Dort gibt es einen schönen Strand.
Sparen Sie Geld?
Deborah: Das ist nicht möglich. Ich war im Mutterschaftsurlaub und arbeite erst seit kurzem wieder. Früher konnten wir pro Monat ein paar Hundert Pfund zurücklegen.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Deborah: Wir gehen manchmal mit Freunden oder der Familie essen.
Was haben Sie für Zukunftspläne?
Dan: Wir möchten in ein grösseres Haus umziehen – in der Nähe von London oder auf dem Land. Letzteres hätte den Vorteil, dass wir keine Hypothek abzahlen müssten, da die Immobilienpreise dort günstiger sind.
Wie spüren Sie die Inflation im Alltag?
Deborah: Alle unsere Ausgaben sind gestiegen, bei unverändertem Lohn.
Dan: Die Rechnung für Gas und Strom betrug diesen Monat 450 Franken. Zuvor waren es 100 Franken.
Deborah: Früher waren meine Gagen ein willkommener Bonus. Jetzt kommen wir mit unseren Einkommen gerade so durch. Am Monatsende ist kein Geld mehr übrig.