Alternativen für lange Strecken
Beim Carsharing-Unternehmen Mobility werden längere Fahrten viel teurer. Günstiger fährt man künftig mit Autovermietern wie Hertz und Europcar.
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saldo 18/2017
07.11.2017
Thomas Lattmann
Kurz wird günstiger», teilte Mobility seinen 132 000 Kunden mit. Tatsächlich werden mit der neuen Tarifstruktur Kurzfahrten ab dem 6. Dezember in der Regel etwas billiger.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Gleichzeitig verteuert Mobility längere Autofahrten massiv. Beispiel: Ein Wochenendausflug mit einem Kombi und einer Fahrstrecke von 300 Kilometern kostet für Privatkunden zurzeit Fr. 236.80. Neu schlägt der Ausflug mit 345 Franken zu B...
Kurz wird günstiger», teilte Mobility seinen 132 000 Kunden mit. Tatsächlich werden mit der neuen Tarifstruktur Kurzfahrten ab dem 6. Dezember in der Regel etwas billiger.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Gleichzeitig verteuert Mobility längere Autofahrten massiv. Beispiel: Ein Wochenendausflug mit einem Kombi und einer Fahrstrecke von 300 Kilometern kostet für Privatkunden zurzeit Fr. 236.80. Neu schlägt der Ausflug mit 345 Franken zu Buche. Das ist ein Preisaufschlag von 45,7 Prozent.
Ursache der Kostenexplosion: Mobility streicht die günstigen Nachttarife und erhöht die Kilometertarife. Laut Sprecher Patrick Eigenmann macht Mobility diesen Schritt bewusst. Bisher seien lange Fahrten derart vergünstigt gewesen, dass sie oft die Selbstkosten nicht gedeckt hätten. Mit der neuen Tarifstruktur stärke Mobility den Kerngedanken des Autoteilens. Für lange Strecken solle man den öffentlichen Verkehr benutzen und nur für die letzte Etappe das Auto.
Spezialtarife für Mobility-Kunden
saldo-Berechnungen zeigen: Für lange Autofahrten empfiehlt es sich künftig, auf Autovermieter wie Europcar oder Hertz zurückzugreifen (siehe Tabelle im PDF). Bei diesen Unternehmen erhalten Mobility-Mitglieder einen Spezialtarif.
Beispiel: Der Wochenendausflug mit dem Kombi kostet bei Europcar Fr. 250.70, bei Hertz 254 Franken (jeweils ohne Treibstoff). Ersparnis gegenüber Mobility: gut 90 Franken. Auch ein Tagesausflug oder ein Transporter zum Zügeln ist bei Europcar und Hertz günstiger zu haben als bei Mobility.
Oft ist sogar der Normalpreis für eine Tages- oder Zweitagesmiete bei den Autovermietern günstiger als der neue Langstreckentarif von Mobility. Die Normalpreise von Avis, Europcar und Hertz können sogar unter den Spezialtarifen für Mobility-Mitglieder liegen. In solchen «Ausnahmefällen» erhalte der Mobility-Kunde bei der Buchung automatisch den tieferen Preis des Autovermieters, versichert Sprecher Eigenmann.