Ferienwohnungen kann man bequem direkt übers Internet buchen. Die Auswahl an Suchmaschinen und Vermittlungsportalen ist gross (saldo 14/2016). Wer lieber in einer Privatwohnung unterkommen und allenfalls Einheimische kennenlernen will, wird über Airbnb fündig.
Die Suche ist so einfach wie auf anderen Vermietungsportalen: Destination, Anreise- und Abreisedatum sowie Anzahl Personen wählen. In Sekundenschnelle erhält man eine Auswahl an Unterkünften: eine «Ganze Unterkunft» (Wohnung oder Haus), ein «Privatzimmer» oder ein «Gemeinsames Zimmer». Beim gemeinsamen Zimmer übernachten andere Gäste oder der Gastgeber im selben Zimmer.
Klickt man auf ein Angebot, erfährt man Details etwa zur Schlüsselübergabe, Einrichtung, Nachbarschaft und Lage. Die Gastgeber können wie Hotels oder andere Zimmervermieter Buchungsanfragen ablehnen.
In den USA werfen Gäste Airbnb vor, Schwule, Lesben und Schwarze zu diskriminieren. Mieter hatten festgestellt, dass sie als «Weisse» die gewünschte Unterkunft erhielten, nicht aber als «Schwarze». Hintergrund: Einige Interessenten fügen ihrer Anfrage ein Foto bei und machen Angaben zum Beruf oder zu Hobbys. Diese Angaben sind freiwillig. Zwingend sind nur: Name, Geburtsdatum, Geschlecht, E-Mail-Adresse, Telefon, Wohnort, bevorzugte Sprache und Währung. Die Bezahlung ist nur mit Kreditkarte möglich.
Aufschlussreiche Bewertungen
Airbnb fordert jeden Gast nach dem Besuch per E-Mail auf, über die Unterkunft eine Bewertung abzugeben. Bewerten kann nur, wer tatsächlich vor Ort war. Eine saldo-Stichprobe bei 200 Inseraten ergab: Hauptsächliche Mängel waren falsche Angaben zur Lage, unzuverlässige Vermieter, fehlende Sauberkeit.
Typische Beispiele: Lage
«Unterkunft Jugendstil-Charme + Terrasse» in Wien: «Die Unterkunft ist schlechter als auf den Fotos dargestellt», steht in der Bewertung.
Bei der Unterkunft «Flanieren & Entdecken» in der City von Hamburg bemängelt ein Gast «Fehlende Vorhänge und ein etwas lauter Innenhof».
Chiara betont, die Unterkunft «Cozy Artistic place near Parc Güell» in Barcelona sei weniger grossräumig, als im Inserat beschrieben. Camilla bemängelt, die Unterkunft sei etwas klein und dunkel.
Beim «Bright and cozy studio apartment» in Rom kritisierte ein Gast: «Die Strasse ist sehr laut, das Haus ist kaum isoliert. Ohrenstöpsel nicht vergessen!»
Sauberkeit
«Die Sauberkeit war mangelhaft», heisst es in der Bewertung des «Central lovely 1room apart & balcony» in New York.
Zum «Private Apartment near BMW World & Museum» in München schreibt Susanne: «Es lag überall Staub, vor allem unter den Betten, in den Schränken, Regalen und im Bad.»
Beim «One Stop to Centre» in London schreibt Loren: «Im Bad hatte es schwarze Schimmelflecken. Es war unmöglich, zu duschen, weil das Wasser ständig zwischen extrem kalt und extrem heiss wechselte. Ich verbrannte mir mein Handgelenk.»
Die «superzentrale Innenstadtwohnung» in Hamburg war laut Patrick «sehr schmutzig und heruntergekommen. Spülmaschine defekt. Kaum bis gar nicht gereinigt.»
Kim Lee kritisiert die Unterkunft «City Center Luxurious Apartment» in Wien, weil viele Küchenutensilien defekt waren.
In Barcelona nächtigte Sean im Privatzimmer «Comfortable and vintage room» und bemängelte das beschädigte Türschloss.
Vermieter
Beim «At the Turk’s market» in Berlin sagte der Gastgeber gleich 10 Mal hintereinander nach der Buchung ab.
Der Vermieter des «Luxury Apartment with Epic Views in New York» hat drei bestätigte Buchungen nachträglich wieder storniert. Einmal sehr kurzfristig – zwei Tage vor Mietbeginn.
Tipps für Buchungen über Airbnb
Beschreibung genau lesen. Welche Betten stehen für wie viele Gäste bereit? In New York zum Beispiel bietet eine «Ganze Unterkunft» Platz für vier Gäste. Wer genau liest, stellt fest: Zwei Gäste schlafen im Doppelbett, zwei müssen mit einer Luftmatratze vorliebnehmen.
Gebühren und Stornobedingungen: Airbnb kassiert für jede Buchung eine «Service-Gebühr». Diese variiert je nach Objekt und kann bis zu 13 Prozent der Buchungssumme ausmachen (saldo 20/2015). Aufgepasst: Die Stornierungsbedingungen können sich je nach Länge des Aufenthalts ändern. Wird die gebuchte Unterkunft vom Gast storniert, muss er Airbnb mindestens die Service-Gebühr bezahlen.
Angebote auf andern Portalen vergleichen. Unterkünfte bei Privaten finden sich auch auf den Internetplattformen Wimdu.ch und 9flats.com/de. Wer ein Zimmer sucht, findet auch auf Bedandbreakfast.com weltweit über 9000 private Übernachtungsmöglichkeiten.