Die Anzeichen mehren sich, dass die Zinsen steigen könnten. Für laufende Obligationen ist das Gift: Gehen nämlich die Zinsen nach oben, verlieren die Obligationen an Wert. Schon gegenwärtig kann man mit Obligationen von guten Schuldnern kaum mehr Geld verdienen. Bei der Obligation der Schweizer Eidgenossenschaft, die noch bis April 2021 läuft, zahlt man sogar drauf. Sie rentiert mit minus 0,66 Prozent.
Das Zürcher Beratungsunternehmen Zwei Wealth Experts empfiehlt deshalb, Obligationen zurzeit für langfristige Anlagen soweit als möglich zu meiden. Die «Grosswetterlage» spreche «unverändert für Aktienanlagen».
Allerdings sind auch die Aktien zurzeit generell im Hoch. Der breite Weltaktienindex STX Global 1800 stieg seit Februar 2009 um 189 Prozent. Der Schweizer Aktienindex SPI (ohne Dividenden) legte im gleichen Zeitraum 123 Prozent zu. Das Risiko von kleineren oder grösseren Kursstürzen ist deshalb so ausgeprägt wie schon lange nicht mehr. Niemand weiss aber, wann eine oder mehrere Kurskorrekturen kommen. Und wie heftig sie ausfallen werden.
Bei tiefen Aktienkursen nicht die Nerven verlieren
Weitgehend unbestritten ist jedoch: Wer langfristig auf Aktien setzt, also das Investment mindestens zehn Jahre lang liegenlassen kann, macht unter dem Strich meist einen Gewinn. Man muss aber zwischenzeitliche Taucher aushalten können und bei vorübergehenden Kurstiefs nicht die Nerven verlieren.
Rund ein Viertel der 3a-Sparer hat das Vorsorgegeld ganz oder teilweise in Vorsorgefonds investiert. Das ergab eine Umfrage der Bank CIC von 2015. Vorsorgefonds investieren in Obligationen wie in Aktien: Etliche Fonds halten zwischen 0 und 20 Prozent Aktien und sind entsprechend zu einem sehr grossen Teil in Obligationen investiert. Andere haben einen Aktienanteil von bis zu 85 Prozent. Wer mit 3a-Fonds sparen will, sollte untenstehende Tipps beachten.
Sparen mit 3a-Vorsorgefonds – die wichtigsten Tipps
Anlagehorizont: Jüngere Leute mit einem Anlagehorizont von zehn Jahren und mehr können regelmässig jedes Jahr Fonds mit einem möglichst hohen Aktienanteil kaufen. Nachteil: Die laufenden Kosten dieser Fonds sind meist hoch.
Umschichten: Wer aktuell Anteile eines 3a-Fonds mit hohem Obligationenanteil besitzt und weiterhin langfristig auf die Börsen setzen will, sollte dieses Geld in einen aktienlastigen Fonds umschichten.
Freies Aktiensparen: Vorsorgefonds enthalten immer einen Anteil an Obligationen. Deshalb sollten Jüngere nur einen
Teil ihres Sparbatzens auf ein 3a-Konto einzahlen und den Rest ausserhalb der 3. Säule voll in Aktien investieren. «K-Geld» hat gezeigt, dass sich das lohnen kann, auch wenn der Steuerabzug mit weniger 3a-Einzahlungen kleiner wird (Ausgabe 6/2016).
Hauskauf: Wer mit der 3. Säule spart, um damit innerhalb von zehn Jahren eine Immobilie zu kaufen, sollte das Geld lieber auf dem Konto lassen und nicht in Wertschriften investieren.
Ab 60 Jahren: Wenn die Pensionierung naht, sollten 3a-Sparer nicht mehr in Fonds investieren. Falls bereits viel Geld in Vorsorgefonds steckt, ist in diesem Alter ein gestaffelter Ausstieg gut, um die Gewinne ins Trockene zu bringen. Der Erlös geht dann zurück aufs Konto. Ausnahme: Ist es möglich, die Vorsorgefonds bei der Pensionierung ins private Depot zu transferieren, bleibt der Anlagehorizont lang. Dann kann der Aktienanteil weiterhin hoch sein.
Kontozinsen: Die besten 3a-Zinsen finden Sie auf www.saldo.ch ! Service ! Zinsen. Die Angaben werden laufen aktualisiert.
Splitten: 3a-Sparer sollten mehrere 3a-Konten eröffnen, um die spätere Kapitalauszahlungssteuer zu reduzieren – durch Verteilung der Bezüge auf verschiedene Jahre. So kann man zum Beispiel zwei 3a-Zinskonten nebst einer 3a-Wertschriftenlösung führen.
Einzahlungslimiten: 2017 dürfen Erwerbstätige mit Pensionskasse maximal 6768 Franken in die Säule 3a einzahlen, Berufstätige ohne Pensionskasse 20 Prozent des Nettoeinkommens (maximal 33 840 Franken). Nächstes Jahr bleiben die Beträge gleich.