Sherlock testete für saldo und die TV-Sendung «Kassensturz» Fingerhandschuhe zwischen 10 und 100 Franken. Sherlock heisst die Puppe, die im Labor das Schwitzen und die Körperwärme von Menschen simuliert. Die Experten prüften, wie viel Wärme durch die Handschuhe abfloss. Je besser die Isolation der Handschuhe, desto kleiner der Wärmeverlust.
Resultat des Tests: Am besten isolieren die Handschuhe von Ziener. Sie kosten fast 60 Franken. Die Eigenmarke «46N» von Ochsner Sport wärmt fast gleich gut, kostet aber nur rund 40 Franken. Beide Handschuhe schützen sehr gut vor Nässe.
Günstige Modelle sind wenig wasserdicht
Die Wasserdichtheit wurde von drei Testpersonen geprüft. Sie trugen unter den Winterhandschuhen dünnere Baumwollhandschuhe und bewegten ihre Hände drei Minuten im Eiswasser. Je schwerer danach die Baumwollhandschuhe, desto mehr Wasser war in die Handschuhe eingedrungen.
Bei den letztplatzierten Fingerhandschuhen von Pulp für Fr. 29.90 waren die Baumwollhandschuhe bereits nach weniger als einer Minute feucht. Nach drei Minuten hatten sie sich mit 23 Gramm Wasser vollgesogen. Die drei günstigsten Produkte im Test waren in diesem Punkt alle ungenügend. Die anderen fünf Produkte schnitten sehr gut ab. Sie saugten kein Wasser auf.
Fast alle Handschuhe kann man bei 30 Grad waschen
Die meisten Hersteller geben auf den Pflegeetiketten an, dass die Handschuhe nicht waschbar seien. Probleme gab es beim Waschen aber nur mit dem Handschuh «Stoney» von Mammut. Das Aussenmaterial der mit 109 Franken teuersten Handschuhe im Test war nach dreimaligem Waschen bei 30 Grad Celsius leicht angescheuert, das Innenfutter verrutscht.
Manor sagt zum schwachen Abschneiden des «Pulp»-Handschuhs, das Produkt sei «für den Freizeitbereich vorgesehen» und nicht zum Skifahren geeignet. Die Landi argumentiert ähnlich. Das geprüfte Modell habe den Zweck, die Hände warm zu halten, nicht aber wasserabweisend zu sein. Die erzielten Werte seien deshalb nicht überraschend.
Auch dieser Test zeigt: Bereits für wenig Geld bekommt man gute Qualität. Die Handschuhe der Eigenmarke von Ochsner Sport für Fr. 39.90 und das Markenprodukt von Reusch schnitten im Test nahezu gleich gut ab. Die Handschuhe von Reusch kosten aber das Doppelte.
So bleiben die Finger warm: Tipps zum Handschuhkauf
Fäustlinge: Wärmen sehr gut, da sie über wenig Nähte verfügen. Die Nähte sind bei Handschuhen die grössten Schwachstellen. Durch sie dringen leicht Nässe und Kälte ein. Die Bewegungsfreiheit und das Fingerspitzengefühl sind bei Fäustlingen mässig.
Für Sportarten, bei denen ein guter Griff gefragt ist, sind solche Handschuhe nicht geeignet.
Fingerhandschuhe: Bieten festen Halt und einen guten Griff. Dafür sind sie wegen der vielen Nähte anfälliger für Nässe. Die Finger können eher auskühlen. Beim Kauf auf saubere Verarbeitung achten.
Dicke der Isolation: Man sollte immer der Temperatur angepasste Handschuhe tragen. Ist die Isolation zu dick, schwitzt man zu schnell, und der Handschuh wird innen feucht. Unter einem Winterhandschuh kann man einen Unterziehhandschuh tragen.
Material: Die meisten Winterhandschuhe verfügen über eine winddichte und wasserabweisende Aussenhaut. Wichtiger ist die Verarbeitung der Nähte. Sie müssen sauber verklebt und vernäht sein. Für den Gebrauch in der Stadt sind Handschuhe aus gestrickter Wolle vorteilhaft. Merinowolle hält besonders warm. Wichtig: Wolle ist nicht gleich Wolle. Oft wird Wolle mit Kunstfaser kombiniert. Der Wollanteil sollte möglichst gross sein.