Uni Zürich: Ausgaben steigen stark an
Die vier grössten Deutschschweizer Unis haben sich in den vergangenen Jahren ungleich entwickelt. In Zürich stagniert die Zahl der Studenten, in Bern boomt sie. Nur beim Ausgabenwachstum sind fast alle Spitze.
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saldo 12/2019
25.06.2019
Michael Soukup
Die Zahl der Studenten an den Universitäten und den beiden Eidgenössischen Hochschulen in Zürich und Lausanne hat sich seit 1991 von rund 86 000 auf knapp 153 000 Studenten erhöht. Nicht im Trend liegt die Uni Zürich, die grösste Schweizer Universität. Im Vergleich zum Jahr 2009 schrumpfte die Zahl der Studenten von 25 854 auf 25 827 im vergangenen Jahr (–0,1 Prozent). Anders die Situation an den drei anderen grossen Deutschschweizer Unis: Bern z&...
Die Zahl der Studenten an den Universitäten und den beiden Eidgenössischen Hochschulen in Zürich und Lausanne hat sich seit 1991 von rund 86 000 auf knapp 153 000 Studenten erhöht. Nicht im Trend liegt die Uni Zürich, die grösste Schweizer Universität. Im Vergleich zum Jahr 2009 schrumpfte die Zahl der Studenten von 25 854 auf 25 827 im vergangenen Jahr (–0,1 Prozent). Anders die Situation an den drei anderen grossen Deutschschweizer Unis: Bern zählte im vergangenen Jahr 18 019 Studenten (+ 26 Prozent im Vergleich zu 2009), Basel 12 673 (+ 9,3 Prozent) und Freiburg 9443 (+ 7,5 Prozent).
Mehr Studenten führen zu grösseren Budgets mit mehr Personal. An der Uni Freiburg erhöhte sich der Gesamtaufwand um 7 Prozent, die Angestelltenzahl um 8 Prozent – das entspricht in etwa dem Anstieg der Studentenzahl. Auch in Bern und Basel stehen mehr Mittel zur Verfügung: Der Gesamtaufwand nahm um 22 respektive 24 Prozent zu, der Personalbestand erhöhte sich um 29 beziehungsweise 33 Prozent.
Anders bei der Uni Zürich: Trotz stagnierender Studentenzahl stiegen die Ausgaben von 1140 Millionen Franken im Jahr 2009 auf 1430 Millionen Franken im vergangenen Jahr. Das ist ein Zuwachs von einem Viertel (siehe Grafik im PDF). Im gleichen Umfang wuchs auch der Personalbestand von 5384 auf 6659 Vollzeitstellen. Wie alle Unis finanziert sich auch die Uni Zürich hauptsächlich aus Steuergeldern.
Ein grosser Teil der Ausgaben fliesst in die Personalbudgets. Der Anteil der Professoren an der Uni Zürich stieg in den vergangenen zehn Jahren um 33 Prozent, in Bern um 49 Prozent, in Basel um 16 Prozent und in Freiburg um 12 Prozent. Massgeblich für die gute Betreuung sind auch wissenschaftliche Mitarbeiter, Assistenten oder Hilfsassistenten. Hier bauten Basel und Bern mit je 35 Prozent massiv aus. In Zürich gab es ein Plus von 24 Prozent. In Freiburg sank die Zahl um 9 Prozent.
Alle Universitäten haben deutlich mehr administratives und technisches Personal. In Zürich, Bern und Freiburg sind es innert zehn Jahren fast ein Fünftel mehr, in Basel sogar fast ein Drittel.
Die Universität Zürich sagt, dass nicht nur Bund und Kantone mehr Geld gesprochen hätten, sondern dass sie auch mehr Drittmittel erhalten habe.