Festhypothek
Gut gewählt haben Hausbesitzer, die im vergangenen Jahr eine Festhypothek über zehn Jahre oder länger abschlossen: Sie sicherten sich damit über eine lange Zeit einen niedrigen Zins. Der günstigste Richtsatz für eine Festhypothek über zehn Jahre lag im vergangenen Februar bei 1,22 Prozent (Aargauische Pensionskasse). Generell gilt: Je länger die Laufzeit einer Hypothek, desto höher der Zins.
Fünfjährige Hypotheken gibt es zurzeit schon ab 0,88 Prozent (St. Galler Pensionskasse). Trotzdem sollten sich Liegenschaftsbesitzer gut überlegen, ob sie zurzeit eine solche Laufzeit eingehen wollen. Sinnvoll ist dies sicher für Leute, die nach Ablauf der fünf Jahre das Darlehen zurückzahlen könnten, falls die Zinsen dann viel höher sind. Wer dazu aber voraussichtlich nicht in der Lage ist, wählt wohl heute mit Vorteil eine langfristige Hypothek mit einer Laufdauer von 10 oder 15 Jahren. Denn trotz des Anstiegs sind die Zinsen im Langzeitvergleich zurzeit immer noch sehr tief. Laufzeiten von 15 Jahren sind ab einem Jahreszins von 1,83 Prozent (Hypomat.ch) erhältlich.
Die langfristige Festhypothek hat einen weiteren grossen Vorteil – die Berechenbarkeit. Wer seine Wohnkosten auf Jahre hinaus planen kann, schläft ruhiger. Nachteil: Man ist unflexibel. Eine vorzeitige Kündigung des festen Vertrags kann teuer werden. Die Banken verlangen eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung. Bei hohen Zinsen ist diese aber geringer als bei tiefen Zinssätzen.
Tipp: Holen Sie bei langen Laufzeiten auch Hypo-Offerten von Versicherungen und Pensionskassen ein. Diese sind oft günstiger als Banken.
Terminhypothek
Hausbesitzer, deren Hypothek in einem Jahr ausläuft und die mit steigenden Zinsen rechnen, können sich heute eine günstige Festhypothek sichern. Das geht mit einer sogenannten Terminhypothek («Forward-Hypothek»). Der Zinssatz der nächsten Hypothek wird im Voraus fixiert. So sichert man sich gegen steigende Zinsen ab. In den meisten Fällen ist dies aber nicht gratis. Die Banken verlangen einen sogenannten Forward-Zuschlag. Dieser ist unterschiedlich hoch und hängt davon ab, wie lange die Hypothek läuft und wie weit im Voraus man den Vertrag macht. Nachteil: Die Zusage ist verbindlich. Sollten die Zinsen bis zum Beginn der Laufzeit wider Erwarten sinken, zahlt man jahrelang den vereinbarten hohen Zins.
Geldmarkthypothek
Der Libor ist der Zinssatz, zu dem sich die Banken gegenseitig Geld leihen. Dieser liegt zurzeit im Minus. Deshalb ist die Libor-Hypothek – auch Geldmarkthypothek genannt – zurzeit die günstigste Hypothek. Sie hat keine feste Laufzeit. Die Banken nehmen zur Berechnung des Hypozinses einfach den Nullzins und schlagen ihre Marge drauf – beispielsweise 0,6 Prozent. So liegen die jährlichen Zinskosten für Wohneigentümer bei 0,6 Prozent. Das ist deutlich günstiger als eine Festhypothek. Ein Risiko geht man dabei kaum ein: Sollten die Zinsen steigen, können Hausbesitzer beim gleichen Anbieter kurzfristig in eine andere Hypothek – etwa eine Festhypothek – wechseln.
Tipp: Libor-Hypotheken mit einer drei- oder maximal sechsmonatigen Kündigungsfrist abschliessen.
Variable Hypothek
Die variable Hypothek kann man jederzeit kündigen. Sie ist die teuerste aller Hypotheken. Zurzeit verlangen die Banken rund 2,5 Prozent Zins. Sie eignet sich höchstens, um eine kurze Zeitspanne zu überbrücken.
Tipp: Immer die Zinssätze von Banken, Pensionskassen und Versicherungen vergleichen und Offerten einholen.
Eine gute Übersicht bietet die Website Hypothekenversteigerung.ch ! Zinsen Hypotheken.